Nicht nur angesichts der sagenumwobenen Abwesenheit von Johannes Seidlitz am Norisring mehrt sich die Kritik an den Futurecom-TME-Piloten. Während Jahreswagenkollege Jamie Green im 2008er-Mercedes einen viel umjubelten Sieg einfuhr, sah Oliver Jarvis im Vorjahres-Audi sein Rennen viel zu früh von Tomas Kostka zerstört. So hatten die Ingolstädter wie bereits auf dem EuroSpeedway als erste der beiden Marken Fahrzeugverluste zu verzeichnen.

"Ich hatte einen guten Start, fuhr in die Schikane und sah Kostka die Kontrolle über sein Auto verlieren. Ich wollte nach innen ausweichen, aber er hat mich trotzdem getroffen", blickt Jarvis gegenüber Motorsport-Magazin.com auf die Berührung mit dem Tschechen zurück. "Ein verrücktes Manöver - das Rennen dauert 80 Runden, aber er ist schon in der ersten Runde ein großes Risiko eingegangen und hat uns so beiden das Rennen zerstört."

In di Restas Bedrängnis

Prémat und Jarvis trafen sich vorzeitig in der Boxengasse, Foto: Audi
Prémat und Jarvis trafen sich vorzeitig in der Boxengasse, Foto: Audi

Möglichkeiten, den Unfall zu verhindern, sah der Drittplatzierte von Hockenheim nicht: "Das Problem war, dass ich zwar sah, wie er anfing zu rutschen, aber ich hatte letztlich keine Chance, etwas zu unternehmen. Kostka hat sich einfach in meine Seite reingedreht. Es ist eine Schande auch für mein Team, das das ganze Wochenende für dieses Rennen gearbeitet hat." Auch Teamkollege Alexandre Prémat sah die Arbeit seines Teams nicht belohnt. So hielt er sich zwar länger im Rennen als Jarvis, erlebte jedoch ein ähnlich unschönes Ende - ausgelöst diesmal durch die Stuttgarter Konkurrenz.

"Mein Speed war gut, ich hatte einen guten Start. Leider hatte ich einen kleinen Kontakt mit di Resta. Ich habe ihm auf der Innenseite genug Raum gelassen, aber leider hat er mir nicht genug Raum gelassen. Er hat mich nur leicht berührt. Aber unsere Fahrzeugecken trafen sich so, dass in die Mauer geschoben wurde", beschrieb der Franzose im Gespräch mit uns die Situation. Folge des Crashs war eine gebrochene Radaufhängung, die das Weiterfahren unmöglich machte. An die Adresse des sonst nicht für unüberlegte Manöver bekannten di Resta richtete er: "Er hätte mir einfach mehr Raum lassen müssen, um sauber durch die Kurve zu fahren."