Der Norisring lieferte in der Vergangenheit eine Vielzahl an spannenden Rennen. Auf keiner anderen Rennstrecke liegen die Rundenzeiten so eng beieinander wie auf dem 2,3 Kilometer langen Stadtkurs. Die Gelegenheit für die Jahreswagenfahrer, um es den Neuwagenpiloten zu zeigen.

"Mathematisch ist das ganz leicht zu erklären. Alles was auf einer Durchschnittsstrecke ein oder zwei Zehntel sind, halbiert sich hier. Ein Zehntel ist leichter zu überbrücken auf 2,3 Kilometer als auf fünf Kilometer. Da die Startaufstellung auf einer Runde herausgefahren wird und nicht auf zwei, ist das Feld dichter beieinander. Ich sehe mindestens ein dutzend Autos podiumsfähig, wenn nicht sogar siegfähig", erklärte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.

Einer, der das im Vorjahr bewiesen hat, ist Ralf Schumacher. "Er war hier vergangenes Jahr sehr schnell. In der zweiten Rennhälfte ist er absolute Siegerzeiten gefahren", erinnert sich Haug. Trotz der tollen Performance war für den Deutschen aufgrund eines Defekts kein Top-Ergebnis drin. 2009 sitzt Schumacher erstmals in einem Mercedes-Neuwagen. "Wenn er es schafft, aus den Top-5 zu starten, dann traue ich ihm zu, dass er hier gut aussehen kann", meinte Haug.

Knoten muss platzen

Bisher sprechen die Resultate des Deutschen eine andere Sprache. Auf dem Hockenheimring sprang zuletzt Platz neun heraus, auf dem Lausitzring Platz zehn. Schumacher selbst geht mit sich hart ins Gericht, für Haug besteht allerdings überhaupt kein Anlass dazu. "Er geht zu kritisch mit sich um. Ich rechne es ihm hoch an, dass er keine Entschuldigungen für seine Ergebnisse gelten lässt, aber er kann was. Es muss nur einmal der Knoten aufgehen, schließlich hat er in der Formel 1 seine Siege auch nicht geschenkt bekommen", verriet Haug.

Von den Rundenzeiten sei der ehemalige F1-Pilot nicht weit weg vom Schuss, doch Norbert Haug weiß, dass in der DTM das Rennen schon am Samstag losgeht. "Wenn du da nicht auf der richtigen Stelle stehst, bei der Dichte des Feldes, dann hast du schon verloren. Wer im Rennen hinter dem Feld festhängt, der kommt nicht mehr nach vorne", betonte Haug.