Vom strahlenden Sieger zum wohl schweigsamsten Vertreter der Audi-Hospitality: Die Enttäuschung über den Rückschlag in der so hoffnungsvoll begonnenen Meisterschaft stand Tom Kristensen ins Gesicht geschrieben. Die meteorologische Audi-Panne, infolge derer die Piloten die beste Chance auf eine fliegende Runde in Q1 verstreichen ließen, hatte ihre Spuren hinterlassen. "Wir haben sehr unglücklich agiert. Als die Strecke am Besten war, haben wir unsere Regenreifen angefahren. Runde um Runde wurden die Bedingungen schlechter", sagte Kristensen, der am Ende nicht über Startplatz 17 hinauskam. Auch Martin Tomczyk erging es nicht besser.

"Es war die falsche Entscheidung - die hat das Team getroffen. Ich als Fahrer war machtlos und hatte damit gerechnet, dass es noch trocken bleibt. Die Frontscheibe wurde immer nasser, und ich habe dem Team gefunkt, dass ich auf nur noch herumrutsche", schilderte der Bayer gegenüber Motorsport-Magazin.com. Trotz mehrfacher Versuche gelang es auch Tomczyk nicht mehr, in die rettenden Top 14 zu gelangen. "So nahm das ganze Übel seinen Lauf. Ich hoffe, dass es morgen regnet - das ist die einzige Chance, morgen nach vorne zu kommen."

Risiko statt Rückspiegel

Trotz einer für ihn ungestümen Lausitz-Startphase im vergangenen Jahr zeigt sich Martin Tomczyk auch diesmal risikobereit. "Am Start muss man schon aufpassen, denn auch am Ende des Feldes kann viel passieren. Trotzdem muss ich voll auf Angriff fahren und hoffe, dass ich so noch in die Punkte komme", kündigt der dreifache DTM-Rennsieger an. Eine Strategie, die Oliver Jarvis teilt. Ebenso wie sein Phoenix-Teamkollege Alexandre Prémat war auch ihm die Ingolstädter Taktikpanne zum Verhängnis geworden. "Ich werde am Start attackieren und muss Risiken eingehen, um nach vorne zu kommen. Es ist hier nicht einfach zu überholen, aber von Platz 18 aus muss ich es auf jeden Fall probieren."

Jarvis hofft auf möglichst wechselhafte Bedingungen. "Das würde die Karten neu mischen und mir alle Möglichkeiten geben." Der Podestbesucher von Hockenheim hofft auf seine Rennperformance - und stellt die logische Rechnung auf: "Das Ergebnis ist frustierend, denn wir hatten eine gute Performance. Vielleicht hätte es für mich wie bei Mattias noch in die zweite Session reichen können. Aber es war klar, dass nicht er, Tomczyk, Kristensen, Prémat und ich alle gleichzeitig noch in die nächste Runde kommen konnten. Denn mehr als Platz 14 war für niemanden von uns drin..."