Nach dem verkorksten Wochenende in der Eifel will Timo Scheider in der DTM wieder voll angreifen. Ein früher Defekt und weitere Probleme, die ihn und seine Teamkollegen beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring einbremsten, sollen auf dem EuroSpeedway Lausitz nach Möglichkeit nicht auftreten.

Die Umstellung vom Audi R8 LMS auf sein gewohntes Arbeitsgerät, den Audi A4 DTM, sollte ihm eigentlich keine Schwierigkeiten bereiten - schließlich beherrscht er seinen DTM-Boliden schon fast im Schlaf. "Die Umstellung ist gar nicht so dramatisch", erläutert Scheider gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Schwerer ist mir der Wechsel auf den R8 gefallen, da man dort eine extreme Bewegung hat, das Auto ist viel seriennäher."

Wenn der amtierende Meister am Freitag zurück ins DTM-Auto steigt, erwartet er dagegen keine Probleme. "Da bekommt man sofort ein Feedback, das sehr direkt ist. Das Auto rollt viel weniger und macht schnellere Bewegungen, genau wie man sich das wünscht und kennt. Vor dem Schritt zurück habe ich keinen Bammel", berichtet der Audi-Pilot.

Auch die taktische Einstellung wird sich komplett verändern. Anstelle des Langstreckenklassikers über 24 Stunden steht nur noch ein Sprint über gut 60 Minuten auf dem Programm. "Beim 24-Stunden-Rennen muss man sehr viel überlegen, taktisch und clever fahren, sich das Rennen extrem gut einstellen. Man muss seine Gedanken sehr sensibel beisammen halten und wird sehr gefordert", so Scheider. Im Gegensatz dazu ist das anstehende DTM-Rennen eher eine kleine Kleinigkeit.

2008 im Heck von Paul Di Resta

Sorgen macht sich Scheider nur über die generelle Performance von Audi auf dem EuroSpeedway Lausitz. In den letzten Jahren hatten die Ingolstädter kaum eine Chance gegen Mercedes, die seit 2005 ungeschlagen sind. "Letztes Jahr bin ich Zweiter geworden, das war eigentlich ganz ordentlich", erinnert sich Scheider an das Rennen in 2008. "Allerdings sind wir auf dem Lausitzring etwas schwächer aufgestellt als Mercedes."

"Zudem gibt es erneut eine Gewichtsdifferenz von zehn Kilogramm, das bedeutet, dass das Feld wieder enger zusammenrücken wird. Ich bin gespannt, was wir ausrichten können, denn im Vergleich zum letzten Jahr haben wir unser Auto weiterentwickelt. Vielleicht können wir nun etwas drehen und fahren nicht mehr hinter Mercedes hinterher", berichtet Scheider, der 2008 die komplette Renndistanz im Heck von Paul Di Resta hing.