Die vergangene GP2-Saison verlief für Dich sehr enttäuschend. Wegen einer Rückenverletzung konntest Du einige Monate keine Rennen fahren. Wie geht es Dir heute?
Christian Bakkerud: Stimmt, es war eine sehr enttäuschende Saison für mich. Es dauerte sehr lange, bis ich wieder trainieren konnte. In den vergangenen Monaten habe ich sehr hart an meiner Fitness gearbeitet. Ich habe mich auf meinen Rücken fokussiert und versucht die Muskeln rundherum aufzubauen. Bei meinem DTM-Test im Team Kolles hatte ich keine Probleme.

Bis zum Saisonstart der DTM in Hockenheim sind es noch rund zwei Monate. Wie hast Du Dich auf Deine erste DTM-Saison vorbereitet?
Christian Bakkerud: Die DTM unterscheidet sich sehr von den Rennen, die ich bisher gefahren bin. Ich musste mein Training komplett umstellen. Um meine Ausdauer zu verbessern, bin ich ziemlich viel Fahrrad gefahren und gelaufen. Zudem habe ich sehr viel Zeit mit dem Team bei Tests und Workshops verbracht. Seitdem bin ich ein Fan des deutschen Humors.

Höhepunkt der Rückenprobleme: Startunfall in Monaco, Foto: Moy/Sutton
Höhepunkt der Rückenprobleme: Startunfall in Monaco, Foto: Moy/Sutton

Du hast im Dezember erstmals für Team Kolles getestet. Hast Du Dich in Deinem neuen Dienstwagen wohl gefühlt?
Christian Bakkerud: Ja, ich habe es sehr genossen. Es unterscheidet sich sehr von den anderen Wagen, die ich gefahren bin - aber in einer positiven Weise. Ehrlich gesagt, war ich zu Beginn unsicher, wie es sein wird in einem DTM-Wagen zu sitzen, aber es war ein gutes Gefühl. Es ist ein sehr schweres Auto, aber es hat sehr viel Abtrieb und unglaubliche Karbon-Bremsen, die ich auch genutzt habe. Ich kann es kaum abwarten das neue Modell zu fahren.

Was sind die größten Unterschiede zwischen einem GP2- und einem DTM-Wagen?
Christian Bakkerud: Der größte Unterschied ist, dass ich jetzt ein Dach über dem Kopf habe! Das Fahren ist körperlich weniger anstrengend. Allerdings befürchte ich, dass ich das zurücknehmen werde - spätestens, wenn wir bei wärmeren Temperaturen fahren. Das Auto ist sehr viel schwerer als ein GP2-Wagen und besitzt eine Servolenkung. Aber der größte Unterschied sind die Reifen und die feine Art wie man sie richtig nutzt. Wenigstens gibt es Reifenwärmer, das hilft sehr viel.

Was sind Deine Ziele für diese Saison?
Christian Bakkerud: Es wird eine schwierige Saison, vor allem da ich in einem älteren Wagen sitze. Aber auf mir lastet auch nicht der Druck, wie wenn ich in einem neuen Wagen sitzen würde. Ich werde versuchen soviel wie möglich zu lernen und vielleicht kann ich ab und zu einen der 2008-Modelle ärgern.

Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Möglichkeit besteht, sich bei Kolles für einen Neuwagen zu profilieren. Hast Du vor länger als ein Jahr in der DTM zu bleiben?
Christian Bakkerud: Die DTM ist eine fantastische Rennserie mit großartigen Fahrern und Fans. Ich habe die DTM schon früher verfolgt als ich in der Formel BMW gefahren bin. Ich würde gerne länger ein Teil davon sein, mit dem Ziel 2010 in einem Neuwagen zu sitzen.

In der DTM gibt es mit Tom Kristensen bereits einen berühmten dänischen Piloten. Wie verstehst Du Dich mit ihm?
Christian Bakkerud: Dänemark ist kein großes Land, daher kennen sich die Piloten unter einander. Tom hat mir bereits ein paar gute Tipps gegeben. Es ist hilfreich, wenn man einen erfahrenen Piloten kennt, den man um Rat fragen kann.

Kurt Thiim gewann 1986 die alte DTM. Ist es wieder an der Zeit, für einen DTM-Champion aus Dänemark?
Christian Bakkerud (schmunzelnd): Ja, absolut.