Für Katherine Legge war das Debütjahr in der DTM keine einfache Saison. Meist lag sie hinter ihrem starken Teamkollegen Christijan Albers zurück und kämpfte am Ende des Feldes. Als beste Platzierung sprang nur ein 15. Rang hinaus, in den Qualifyings war immer in der ersten Session Schluss. Für die sympathische Britin waren viele Dinge anders als in den letzten zwei Jahren, als sie in der amerikanischen ChampCar-Serie unter anderem zwei sechste Plätze erzielte und oft unter den besten Zehn landete.

Zum 28. Geburtstag gab es eine Torte - mitten ins Gesicht, Foto: Audi
Zum 28. Geburtstag gab es eine Torte - mitten ins Gesicht, Foto: Audi

"Mit dem alten Auto war es wirklich hart. Aber wir durften die Rennwochenenden nie sofort abhaken, sondern mussten daran denken, dass wegen dem Gewichtsvorteil auch mal unsere Stunde hätte schlagen können", berichtete die Audi-Fahrerin im Gespräch mit dem adrivo Motorsport Magazin. Ein paar Mal wäre man richtig schnell gewesen, konnte das aber nicht in den Resultaten zeigen, so Legge weiter. "Im Regen von Le Mans waren wir zwischenzeitlich sehr schnell. Auch in Barcelona waren wir gut unterwegs."

Abgesehen von ein paar Ausrufezeichen an den Freitagen, wo dem 2006er-Audi das mangelnde Gripniveau und frische Pneus zugute kamen, blieben Erfolge aus. "Mein Ziel war am Ende nur noch Christijan, der wirklich das Maximum aus dem Auto herausgeholt hat", so die 28-Jährige über den ehemaligen Vize-Meister. "Immer, wenn ich in seiner Nähe war, war ich zufrieden."

Audi als zweite Familie

Nach sieben Jahren in diversen Formelrennserien hat sich Legge nach eigener Aussage zudem immer noch nicht komplett auf den Fahrstil mit einem Tourenwagen eingestellt. "In Amerika bin ich mit knapp 800 Pferdestärken, Stahlbremsen und sehr viel Downforce gefahren - das war etwas komplett anderes. Die Geräuschkulisse, die Sicht - in der DTM ist einfach alles anders", erklärt Legge. Ihre zwei Fahrten in Hockenheim - zum Auftakt und Ende der Saison 2008 - ließen sich leider nicht vergleichen. "Dafür hatte ich beim Finale zu viele Probleme. Trotzdem habe ich im Laufe der Saison gemerkt, wie es immer besser ging."

Obwohl die Saison nicht gerade einfach verlief, konnte ihr Legge viel Positives abgewinnen. "Eine Atmosphäre, wie sie bei Audi herrscht, habe ich noch nie zuvor erlebt", so Katherine Legge über ihre neue, zweite Familie. "Hier arbeitet jeder mit jedem zusammen - einfach klasse. Ich kann mir kaum noch etwas anderes vorstellen..."