Zandvoort im Großformat - so präsentiert sich der Circuit de Catalunya mit Blick auf seine Streckenverhältnisse schon seit zwei Jahrzehnten in der Formel 1. Die Meernähe führt zu spürbarem Wind mit häufig wechselnden Richtungen. Und auch heute kämpfte man mit den Launen der in der Kurzversion 2,949 Kilometer langen Asphaltbahn. Bei ständig anderen Bedingungen kamen die Piloten mit ihren Setup-Änderungen kaum hinterher.

"Es war schwierig, weil sich die Strecke immer wieder stark verändert hat. Von gestern auf heute Morgen, von heute Morgen auf das Qualifying. So konnte man kaum das Setup und den Reifendruck hinbekommen", berichtete Maro Engel im Gespräch mit dem adrivo Motorsport Magazin. Am Ende landete Engel auf einem ernüchternden 15. Platz. Ein letzter Versuch, vorbei an Gary Paffett in die zweite Session zu gelangen, war erfolglos geblieben.

Auch im Lager der Audi-Jahreswagen lief es trotz der vierten Startreihe für Mike Rockenfeller und Alexandre Prémat nicht überall wie erwünscht. "Ich habe mir viel mehr erhofft - gerade nach Q1, wo ich noch keine perfekte Runde hatte und trotzdem nah an Rocky war. Somit hatte ich für Q2 Reifen gespart. In der zweiten Session bin ich auf die Strecke gefahren, und das Auto war wie ausgewechselt. Es hatte Untersteuern ohne Ende, es gab mit beiden Sätzen null Balance", klagte Markus Winkelhock. "Die Verhältnisse sind schlechter geworden, aber bei mir schien die Balanceveränderung schon extrem. Es hat gar nichts mehr gepasst."

Auch Maro Engel beklagte die ständig wechselnden Bedingungen, Foto: DTM
Auch Maro Engel beklagte die ständig wechselnden Bedingungen, Foto: DTM

Mathias Lauda konnte - ebenso wie Markenkollege Jamie Green - mit fortschreitender Zeit keine Verbesserungen mehr erzielen. Er müsste sich mit Platz 16 begnügen: "Normalerweise bin ich auf dem dritten Reifensatz immer am schnellsten, aber diesmal hat es nicht gereicht. Das ärgert mich, denn diesmal lag das Auto weder auf der Vorder- noch auf der Hinterachse gut." Auch bei seinem Heimspiel gelang es der Truppe des Österreichers nicht, C-Klasse und Strecke perfekt aufeinander abzustimmen: "Diesmal hatten wir in den schnellen Kurven Übersteuern, in den langsamen Untersteuern. Ich hoffe auf Regen, denn im Trockenen wird es sehr hart werden."

Eine Hoffnung, die im Jahreswagenlager viele Piloten teilen. Sie hoffen für morgen auf weit weniger rasch wechselnde Bedingungen als heute, aber dafür auf konstant feuchte. Neben Lauda und Engel setzt selbst Mike Rockenfeller, der von Startplatz sieben aus am meisten zu verlieren hätte, auf offene Himmelstore. Lediglich Christijan Albers schließt sich der Meinung seiner Kollegen wie so oft nicht an: "Ich hoffe nicht auf Regen. Unser Auto ist nicht schnell im Regen - das können wir nicht ändern."