Einst war es Jamie Green, der während des Qualifyings regelmäßig für Jubel am Mercedes-Kommandostand sorgte. Dass es nun ausgerechnet Bernd Schneider war, der die Stuttgarter nach drei Audi-Poles in Folge von der Schmach des Zeitfahrens erlöste, erstaunte jedoch - und hilft mit Blick auf den Titelkampf nur bedingt weiter. "Die Plätze eins, drei und fünf sind auf der sauberen Seite eine gute Basis. Mit Jamie auf Platz fünf und Paul auf Platz drei ist noch alles möglich", zeigt sich Norbert Haug trotz eines Rückstands seiner Schützlinge von zehn Punkten auf Timo Scheider zuversichtlich.

Die unerwartete Pole Position von Bernd Schneider nahm der Mercedes-Sportchef erwartungsgemäß mit besonderer Freude auf. Für den Saarländer war es die erste Pole Position seit drei Jahren und einem Monat. "Für viele ist Bernds Ergebnis eine Überraschung. Aber ich wusste immer, dass er es noch kann. Er hat vor acht Wochen das schwierige Rennen auf dem Nürburgring gewonnen und dort eine bessere Leistung als seine hart kämpfenden Rivalen gezeigt", verteidigt Haug den sechsfachen Champion gegen den Vorwurf der rennfahrerischen Alterschwäche.

Wie gewohnt wusste Norbert Haug mit Statistiken zu brillieren. "Es ist eine große Stunde für uns alle - Bernd feiert seine 25. Pole und sein 40. Start aus der ersten Reihe", sagte Haug - und sah sich inspiriert für einen Rückblick auf die seit 1991 währende Zusammenarbeit: "Bernd hat mit seinen 44 Jahren schon 43 DTM-Rennen gewonnen. Er ist jetzt 17 Jahre bei uns. Es ist ein sehr emotionaler Moment."