Bernd Schneider war beim siebten Saisonlauf auf dem Nürburgring der große Gewinner - die Audi schlugen sich mit ihrem eigenen Waffen und der Routinier setzte sich im kleinen Wetterchaos gegen die Marken-interne Konkurrenz durch. Auch wenn es am Ende nochmal eng wurde, behielt Schneider die Oberhand und sicherte sich nach 43 aufregenden Runden seinen ersten Sieg seit langer Zeit.

Nachdem er auf der Pressekonferenz noch etwas zu straucheln schien, präsentierte sich sein Gedächtnis im Anschluss an den offiziellen Part in Bestform. "Ich habe schon viele schwierige Rennen gehabt. Während des Rennens habe ich an Sao Paulo 1996 gedacht, damals hat uns unser Chefinstrukteur bei starkem Regen auf Slicks losgeschickt - die Situation war ähnlich", erinnert sich Schneider im Gespräch mit motorsport-magazin.com. "Heute war mein Auto supergut. Weil es die ganze Zeit genieselt hat, konnte man sich nicht sicher sein, wie glatt es überhaupt ist. Obwohl es nie wirklich trocken war, konnte man schnelle Zeiten fahren - abgesehen von den letzten drei Runden, in denen es extrem nass war."

Direkt nach dem Start waren die Audi auf ihren Regenreifen leichte Opfer. "Gary habe ich auf der Strecke überholt, auch das ging noch recht leicht", berichtet Schneider. Erst hinter Paul di Resta und auf der zweiten Position blieb der spätere Rennsieger stecken. "Bei Paul wusste ich, dass es nicht leicht wird. Ich habe ein wenig früher gestoppt als er; er hatte offenbar ein Problem bei seinem Boxenstopp - und plötzlich war ich vor ihm." Sein schottischer Kontrahent musste in der Boxengasse erst den überrundeten Mike Rockenfeller passieren lassen, mit dem Schneider wenig später fast eine Kollision hatte - er schnitt die Boxenausfahrt so heftig, dass die Fahrzeuge sich beinahe berührten.

Vor dem letzten Regenguss hatte Schneider leichtes Spiel: "Ich wusste, dass ich ihn hinter mir halten kann. Auch wenn es unter den Bedingungen am Schluss leicht gewesen wäre, einen Fehler zu machen." Doch diesen Fehler machte Schneider nicht - so blieb Di Resta, der noch einen weiteren Boxenstopp absolvierte und auf Regenreifen umsattelte, fünf Sekunden hinter ihm...