Wie hast du nach einem schwierigen ersten Saisondrittel die Sommerpause genutzt?
Alexandre Prémat: Für mich gab es zwischen den Läufen auf dem EuroSpeedway Lausitz und dem Norisring gar nicht so viel Pause - ich bin mit Lucas Luhr und Mike Rockenfeller die 24 Stunden von Le Mans gefahren, wo wir den vierten Platz belegt haben. So waren wir schon im Vorfeld sehr beschäftigt damit, Sitze anpassen zu lassen oder Tests zu fahren. Nach dem 24-Stunden-Rennen habe ich mir mit meiner Familie und meiner Freundin fünf Tage Auszeit genommen - die habe ich sehr genossen.

Inwieweit hast du dennoch während der Sommerpause mit dem Team Phoenix zusammengearbeitet?
Alexandre Prémat: Leider blieb mir keine Zeit, gemeinsam mit dem Team an der Weiterentwicklung zu arbeiten. Ich habe einige Male mit meinem Ingenieur telefoniert, um über die Arbeit des Teams informiert zu sein. Sie haben sehr hart gearbeitet und haben meine Wünsche umgesetzt.

2007 warst du in Audi-Reihen der Shootingstar; nun scheinst du manchmal im Schatten deines Teamkollegen Oliver Jarvis zu stehen. Was sind die Gründe?
Alexandre Prémat: Oliver Jarvis ist noch sehr jung, aber dafür schon sehr schnell - er ist einer von vielen sehr talentierten Fahrern in der DTM. Zurzeit habe ich im Qualifying manchmal das Nachsehen gegen ihn, aber was den Speed im Rennen angeht, sollten wir auf einem Niveau sein. Wir wechseln uns im teaminternen Wettbewerb immer wieder ab. Es werden andere Ansprüche an mich gestellt als im letzten Jahr, als ich noch Rookie war und mich regelmäßig gegen Lucas Luhr durchsetzen konnte, der ein schwieriges Jahr in der DTM hatte.

Alexandre Prémat durchlebt ein schwieriges zweites DTM-Jahr, Foto: Audi
Alexandre Prémat durchlebt ein schwieriges zweites DTM-Jahr, Foto: Audi

Wie verläuft mit einer so jungen Fahrerpaarung die Zusammenarbeit im Phoenix-Team?
Alexandre Prémat: Wir gehen sehr offen und fair miteinander um und arbeiten schon seit Saisonbeginn sehr gut zusammen. Auch das Team kommt mit uns als Fahrerpaarung gut zurecht.

Dennoch kannst du mit der bisherigen Saison vermutlich nicht ganz zufrieden sein.
Alexandre Prémat: Ich bin mit den Ergebnissen dieser Saison natürlich nicht zufrieden, bisher habe ich nur einen Punkt gesammelt. Was den Speed angeht, kann ich mir aber nicht viel vorwerfen; wir fahren in den 2007er-Audi alle auf einem ähnlichen Level.

Passt der 2007er-Audi genauso gut zu deinem Fahrstil wie der Vorgänger?
Alexandre Prémat: Es ist kein allzu großer Unterschied, aber man merkt doch immer wieder, dass sich das Auto anders anfühlt. Ich komme mit dem 2007er-Audi zurecht, aber der Vorgänger lag mir besser. Zudem ist es schwierig, während der Saison immer wieder zwischen dem Audi A4 DTM und dem R10 TDI wechseln zu müssen, denn diese beiden Autos stellen sehr unterschiedliche Anforderungen, zum Beispiel beim Bremsen.

Was verbindest du mit dem Circuit Bugatti, wo die DTM im Herbst gastiert?
Alexandre Prémat: Ich freue mich auf mein Heimrennen, aber das macht mich nicht schneller oder langsamer. Was das Streckenlayout angeht, mag ich zum Beispiel Zandvoort besonders gerne, denn dort habe ich schon einige Rennen gewonnen. Vor meinen französischen Fans will ich möglichst konkurrenzfähig sein. Ich kenne den Bugatti Curcuit sehr gut aus vergangenen Tagen. Ich habe dort schon in der Formel Renault gewonnen; in der Formel 3 hatte ich die Pace zu siegen, konnte das Rennen aber nicht gewinnen.

Hat sich die Beliebtheit der DTM in Frankreich mittlerweile gesteigert?
Alexandre Prémat: In Frankreich gibt es nach wie vor zu wenige Menschen, die sich für Motorsport interessieren - was selbst für die Formel 1 gilt. Hoffen wir, dass möglichst viele Zuschauer nach Le Mans kommen, damit wir daran vielleicht etwas ändern können.