Zwar wird Audi im "Autodromo Internazionale del Mugello" anders als Mercedes nicht mit Vorerfahrungen aus der alten DTM dienen können. Nach diversen Testfahrten in den vergangenen Monaten und Jahren nehmen die Ingolstädter das italienische Gastspiel dennoch mit einiger Zuversicht in Angriff: Hatte Mattias Ekström in seinem Titeljahr 2004 das bislang letzte italienische Rennen auf dem ungeliebten Retortenkurs von Adria für sich entscheiden können, so hofft nun auch der Schwede im wesentlich attraktiveren Mugello auf ähnliche Erfolge - sieht man die 5,245 Kilometer lange Berg- und Talbahn doch durchaus als "Audi-Strecke"...

Abt

"Seit wir dort zum Testen waren, hat Mugello hohes Potenzial, meine neue Lieblingsstrecke zu werden. Es macht sehr viel Spaß, dort zu fahren und das Auto abzustimmen", stellt auch die aktuelle Nummer 2 des Abt-Audi-Quartetts, Martin Tomczyk, fest, den am vergangenen Rennwochenende bestenfalls eine Hassliebe mit der befahrenen Strecke verband. Ekström bestätigt: "Wir waren dort im April testen und haben gute Erfahrungswerte. Zudem ist unser A4 endlich einmal etwas leichter." Ein Moment, den die Neuwagenpiloten allzu lange herbeisehnen mussten: Zuletzt trat die Abt-Audi-Mannschaft beim Saisonfinale 2006 in Hockenheim mit einem leichteren Fahrzeug an als die Konkurrenz von HWA-Mercedes.

2004 gewann Mattias Ekström das bislang letzte Italien-Gastspiel der DTM, Foto: Sutton
2004 gewann Mattias Ekström das bislang letzte Italien-Gastspiel der DTM, Foto: Sutton

Zwar wird der Gewichtsvorteil gegenüber den 2007er-Mercedes in Italien vorerst nur bescheidene sieben Kilogramm betragen. Diese nähren jedoch ebenso die Hoffnung wie die traditionellen Streckenvorlieben des A4 DTM. Trotz der gerne geäußerten Behauptung, A4 DTM und C-Klasse würden sich in ihrer Charakteristik von Jahr zu Jahr ähnlicher, setzt Abt-Teamchef Hans-Jürgen Abt auf das kurvige Layout der Strecke: "Kurvenreiche Strecken haben uns schon immer gelegen." Fest steht: Auf kurvenreichen Strecken findet sich die Abt-Audi-Truppe zumindest mit dem Setup wesentlich besser zurecht als auf kurvenarmen Highspeed-Kursen...

Phoenix & Rosberg

"Das ist eine sehr schnelle, flüssige Strecke - eine echte Fahrerstrecke! Ich denke, dass wir mit einem guten Basis-Setup dorthin kommen und hoffe, dass für das Team Rosberg und mich endlich wieder einmal ein gutes Ergebnis herausspringt", bringt Mike Rockenfeller drei Rennen nach seiner letzten Punktankunft seine Hoffnungen zum Ausdruck, denen sich der noch punktlose Lucas Luhr anschließen dürfte. Mit einem wieder auf beträchtliche 31,5 Kilogramm angewachsenen Gewichtsvorteil verglichen mit den 2006er-Mercedes besteht auch für das Phoenix-Team aller Grund zur Zuversicht.

Wird der zweite 2005er-A4 auch in Mugello noch von Adam Carroll pilotiert?, Foto: Sutton
Wird der zweite 2005er-A4 auch in Mugello noch von Adam Carroll pilotiert?, Foto: Sutton

"Ich mag schnelle Kurse sehr gerne und wünsche mir deshalb ein gutes Ergebnis", gibt Alexandre Prémat zu Protokoll, der zuletzt zweimal in Folge souverän die Punkteränge erobert hätte. Hieran scheiterte Christian Abt zuletzt auf dem Norisring aus seiner Sicht wegen eines Remplers durch Tom Kristensen - und warnt den Dänen sowie seine drei Teamkollegen nun vor den Kenntnissen des HWA-Altmeisters: "Mugello ist für die meisten von uns Neuland. Wir haben zwar dort schon getestet, aber außer Bernd Schneider ist dort noch keiner ein Rennen gefahren..."

Futurecom TME

"Mugello ist als Strecke sicher eine der größten Herausforderungen der gesamten DTM-Saison. Sie ist schnell, es geht rauf und runter, fast so wie in Spa-Francorchamps", beschreibt Vanina Ickx, die angesichts ihres Nürnberger Erfolgs im verregneten Qualifying wohl auch die Regenwahrscheinlichkeit der belgischen Ardennen auf die Toskana übertragen sähe. Im Trockenen erwartet Ickx in ihrem 2005er-Audi wohl auch diesmal ein eher mühseliges Rennen - vielleicht an der Seite eines unbekannten Teamkollegen: Nachdem weitere DTM-Einsätze von GP2-Rückkehrer Adam Carroll laut eigener Aussage ungewiss sind, darf die Belgierin möglicherweise ihren sechsten Teamkollegen im 16. Rennen begrüßen...