Während Teamkollege Frank Stippler mit dem Hoffen auf die "erste Ecke" einen tragischen Reinfall erlebte, nachdem er in eine Kollision mit Pierre Kaffer und Mattias Ekström verwickelt worden war, erwies sich für Timo Scheider eben jene Hoffnung als berechtigt: "Ich hatte einen sehr guten Start; es war eine gute Basis, trotz des elften Startplatzes schon nach der ersten Kurve auf Position sieben zu sein."

Die gute Basis blieb nicht ungenutzt. "Die Rennperformance war sehr ordentlich; die Strecke hat sich beim Gripniveau positiv entwickelt", berichtet uns der erfolgreichste Audi-Jahreswagenpilot, der jedoch im wahrsten Sinne des Wortes kein reibungsloses Rennen erlebte. "Nach 15 Runden ließ jedoch die Performance nach - zuerst dachte ich, das sei motorenbedingt", berichtet der spätere Achtplatzierte, "aber es scheint so, dass es an der Bremsanlage lag: Aus meiner Sicht könnten die Bremsen nach zu hartem Abbremsen hinten am Belag oder der Scheibe geschliffen haben."

Timo Scheider reagierte, indem er wieder und wieder mit der Ferse das Bremspedal zurückzog. Die Mühen zahlten sich aus - trotz eines recht misslungenen Boxenstopps seines Rosberg-Teams: "Dann haben wir außerdem zwei Sekunden beim zweiten Boxenstopp verloren." Das Problem am linken Vorderrad blieb im Fernduell gegen Persson-Pilot Alexandros Margaritis nicht folgenlos:

"Ansonsten wären wir vor Margaritis auf die Strecke gekommen und Siebter geworden", bedauert Scheider, der sich und seinem betagten Dienstwagen selbst ein Erfolg im Kampf gegen den DTM-Rekordchampion zugetraut hätte: "Vielleicht hätten wir sogar vor Schneider bleiben können, denn hinsichtlich der Taktik waren wir sehr gut aufgestellt..."