Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef):
Das Tempo, das unsere Autos im Rennen gehen konnten, war sehr schnell. Leider galt das nicht für das Fahrzeug von Tom (Kristensen), das bei einer Kollision mit Bernd Schneider beschädigt wurde. Was genau passiert ist, müssen wir nun analysieren. Es war ein sehr hartes Rennen, und ich bin der Meinung, dass man Mattias (Ekström) extrem hart bestraft hat für etwas, was sonst üblich ist. Ich freue mich sehr, dass Martin (Tomczyk) seinen verdienten ersten DTM-Sieg eingefahren hat und es Heinz-Harald (Frentzen) erneut auf das Podium geschafft hat. Frank Stippler als bester Fahrer eines Vorjahresautos auf Rang sechs hat die gute Teamleistung komplettiert. Darüber kann sich die ganze Mannschaft freuen.

Martin Tomczyk (Abt):
Der Start war gut, und ich bin vorne weggefahren. Auch nach der Safety-Car-Phase war mein Auto perfekt abgestimmt. Ich fuhr meine Runden und habe kaum mitbekommen, was hinter mir passiert ist. Vielleicht war das auch besser so, denn es war ja wohl recht turbulent. Zur Rennmitte habe ich einige Mercedes-Fahrer überholt – ohne Berührung. Zum Schluss ließ die Bremse nach. Ich ließ es ruhiger angehen, habe mich trotzdem zweimal ziemlich verbremst, so dass Bernd (Schneider) näher kam. Aber dann unterlief auch ihm ein Fehler. So konnte ich in Ruhe meinen ersten Sieg ins Ziel fahren.

Heinz-Harald Frentzen (Abt):
Das war ein sehr interessantes Rennen. Ich hatte gehofft, dass Tom (Kristensen) einen guten Start haben würde und nach vorne käme. Das Rennen war dann aber etwas komplizierter, als ich es mir vorgestellt hatte. Trotzdem habe ich mein Bestes gegeben und bin noch aufs Podium gekommen. Das ist ein gutes Resultat. Das Auto lief am gesamten Wochenende sehr gut. Vielen Dank an meine ganze Mannschaft.

Mattias Ekström (Abt):
Mein Auto war sehr schnell. Zu Rennbeginn folgte ich Tom (Kristensen), nachdem ich ihn überholt hatte, fuhr ich allein. Das Auto lief perfekt. Nach meinem ersten Boxenstopp habe ich Bernd Schneider überholt. Ich holte schon auf Martin Tomczyk auf. Dann entschloss sich das Team zu einem frühen zweiten Stopp. Danach musste ich Bernd noch einmal überholen. Er trat voll auf die Bremse in Kurve 1, als ich zu beschleunigen begann. Dafür erhielt ich eine Durchfahrtsstrafe, was unglaublich ist. Ich wurde Vierter in einem Rennen, in dem das Auto sehr schnell war, ich allerdings überhaupt kein Glück hatte.

Frank Stippler (Rosberg):
Was soll ich sagen? Ich bin überglücklich. Vielen Dank an mein Team. Wir haben in den letzten Wochen viel miteinander gesprochen. Es steigt kaum einer dahinter, der nicht ganz nah dran ist. Mein Team hat mich unheimlich aufgebaut – menschlich mehr als körperlich, obwohl auch das ein Problem war. Ich bin froh, dass ich jetzt einmal etwas zurückgeben konnte. Die Jungs haben immer an mich geglaubt.

Tom Kristensen (Abt):
Mein Start war gut. Bis zum Restart nach dem Safety Car glaubte ich an ein gutes Rennen. Dann musste ich auf der Gegengeraden etwas vom Gas gehen, weil Heinz-Harald (Frentzen) einen kleiner Fehler gemacht hat. Dabei überholte mich Bernd Schneider. Wir haben uns leicht berührt. Danach war das Auto schwer zu fahren, mir fehlte vor allem auf den Geraden Speed. Ich fuhr teilweise über dem Limit, weshalb mir zwei Fehler unterliefen, die mich einen Punkterang gekostet haben. Schade, wir hatten heute die Chance, die Situation in der Meisterschaft für Audi herumzureißen. Es war ein hartes Wochenende, von dem ich sehr enttäuscht bin.

Christian Abt (Phoenix):
Der Start war sehr turbulent. Vor mir ist jemand links abgebogen. Dann flogen die Fetzen und ich musste bremsen. Von ganz hinten ging alles wieder los und ich wurde noch Zehnter – das muss man auch erst einmal schaffen.

Timo Scheider (Rosberg):
Der Ausfall ist ärgerlich, denn ich hatte einen guten Start. Mattias (Ekström) und ich waren am Anfang schneller als die Mercedes-Fahrer. In der Bergauf-Passage fuhr ich neben Mika (Häkkinen), aber er war auf der besseren Spur und ich musste vom Gas gehen. Daraus resultierte der Tempo-Überschuss von Jean Alesi rechts neben mir. Ich blieb links zum Anbremsen der Haarnadelkurve. Dann war Alesi auch schneller als Mika, lief in seinem Windschatten auf und lenkte mit Gewalt nach links. Er knallte in mein Auto. Ich verstehe es nicht – eine dumme Aktion.

Nicolas Kiesa (Futurecom TME):
Durch einen Fehler von Christian Abt war mein Rennen sehr kurz.

Pierre Kaffer (Phoenix):
Mein Rennen lief heute leider nicht ganz nach Plan. Der Start war okay. Ich weiß nicht, was in der Spitzkehre genau passiert ist, aber ich spürte einen riesigen Schlag. Auf der Videoleinwand sah ich, dass mir das halbe Heck gefehlt hat. Einen herzlichen Glückwunsch an Martin (Tomczyk), der sich seinen ersten Sieg verdient hat und klasse gefahren ist. Es freut mich für Audi, dass wir so gut aufgestellt sind, obwohl Tom (Kristensen) heute leider keine Punkte geholt hat.

Vanina Ickx (Futurecom TME):
Mein Start war in Ordnung, aber ich fuhr auf der schlechteren Seite los, wo es noch ein wenig feucht war. Leider war mein Rennen wieder sehr kurz, dieses Mal lag es aber nicht an mir. Die Autos von Nicolas (Kiesa) und mir sind sehr stark beschädigt. Das Team muss bis Le Mans Tag und Nacht arbeiten. Schade, das war wirklich unnötig.

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline):
Ich habe ein lachendes und ein weinendes Auge. Ich freue mich über die Super-Leistung von Martin Tomczyk, der ein tolles Rennen fuhr und sich aus allem herausgehalten hat. Wir haben alles versucht, das Ruder im Titelkampf noch einmal herumzureißen, aber es hat nicht sollen sein. Die Meisterschaft ist nun fast entschieden. Aber wir werden weiter kämpfen.

Ernst Moser (Teamchef Audi Sport Team Phoenix):
Die Performance im Trockenen war gut – zumindest bei Christian (Abt). Wo wir mit Pierre (Kaffer) gelandet wären, wissen wir wegen des Unfalls in der ersten Runde ja nicht. Bei Christian sind wir eine ziemlich aggressive Strategie gefahren, nachdem er zweimal im Verkehr stecken geblieben ist.

Arno Zensen (Teamchef Audi Sport Team Rosberg):
Ich freue mich für Frank (Stippler). Endlich die verdienten Punkte! Und ich ärgere mich, weil für beide Fahrer Punkte möglich gewesen wären. Auch wir haben ein weinendes und ein lachendes Auge. Aber wir sind auf dem richtigen Weg.