Der Crash gleich nach dem Start in Barcelona sorgte natürlich auch nach dem Rennen noch für heftige Diskussionen: Vanina Ickx war nicht nur schwer enttäuscht, ohne ihre Schuld sofort um alle Chancen gebracht worden zu sein, sie klang auch sehr verbittert: "Das ist schon mehr als nur enttäuschend, das ist einfach nicht fair. In jedem Meeting wird uns gesagt, dass wir bei Audi eine große Familie sind, dass es bei uns vor allem Teamgeist gibt. Ich glaube nicht, dass man dann ein solches Verhalten akzeptieren kann - aber manche Leute kommen eben immer wieder damit durch, und das ist nicht normal."

Der bis dahin von fast allen als eigentlich Schuldige ausgemachte Christian Abt wusch seine Hände freilich in Unschuld: "Ich war ja bei der Rennleitung, die hat das ja alles genau untersucht, ich war es nicht, ich habe niemanden berührt. Ich habe nur gesehen, dass Kiesa mich in der ersten Kurve rausgedrückt hat, so dass ich in der Wiese war, dann war ich eigentlich hinter dem ganzen Haufen und habe nur gesehen, dass er sich heftig mit Pierre Kaffer angelegt hat, so dass der Pierre total schräg daherkam, fast am abfliegen war, und dann bin ich hinter dem Vierergespann hergefahren. Beim Anbremsen haben bei Kiesa dann die Räder blockiert und er ist nach links abgebogen. Die Kommissare haben festgestellt, dass es nicht meine Schuld war, sondern die von Kiesa."

Er wisse auch nicht, warum die meisten Beobachter von außen erst zu einem anderen Ergebnis gekommen seien. Möglicherweise liege dass auch daran, dass die Kameraperspektive in der Frontaleinstellung ein verzerrtes Bild zeige. Kiesa hatte zu diesem Zeitpunkt die Strecke bereits verlassen und konnte so seine Version nicht mehr präsentieren. Bei seinem Futurecom-Team wunderten sich allerdings einige, warum man dann einen Flap von Abts Auto aus Kiesas Heck gezogen habe, wenn die beiden sich nie berührt hätten...