Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef):
Der Sieg von Tom (Kristensen) war schön und verdient. Er ist fehlerfrei gefahren, und auch die Boxenstopps des Teams waren vom Feinsten. Leider haben wir in der Meisterschaft nur zwei Punkte auf Bernd Schneider aufgeholt und damit weniger als erhofft. Wir konnten die gute Mannschaftsleistung aus dem Qualifying im Rennen trotz toller Boxenstopps nicht voll umsetzen. Wir müssen weiter arbeiten, um insgesamt als Mannschaft noch stärker zu werden und unsere Performance zu steigern. Unser Ziel ist nach wie vor, den Titel nach Ingolstadt zurückzuholen.

Tom Kristensen (Abt):
Ich fühle mich wunderbar. Der Sieg war sehr wichtig für Audi. Ich hatte alles unter Kontrolle, und mein Auto lief bestens. Etwa 15 Runden vor Schluss ließ die Bremsleistung nach. Offenbar wurde die Kühlluftzufuhr vorne rechts verstopft. Ich musste Bremsleistung nach hinten verlagern und hatte nur noch drei Räder, die richtig gebremst haben. Beide Boxenstopps waren gut – die stecken gebliebene Kanne zeigt eigentlich nur, wie schnell die Jungs inzwischen sind.

Martin Tomczyk (Abt):
Ich bin natürlich zufrieden. Das war ein Revival von 2004, nur dass Tom (Kristensen) vor mir diesmal die Rolle von Mattias (Ekström) spielte. Das war tolle Teamarbeit mit perfekten Boxenstopps. Dass ich zum Schluss Bernd (Schneider) nicht mehr halten konnte, ist schade. Er war unglaublich schnell, fuhr zehn Runden in meinem Windschatten, und seine Reifen wurden einfach nicht schlechter – meine dagegen schon, weil ich mich verteidigen musste. So konnte er mich drei Runden vor Schluss überholen.

Heinz-Harald Frentzen (Abt):
Das war eines meiner interessantesten Rennen in der DTM. Leider hatte ich zwei Schnitzer drin: In der zweiten Runde kam ich von der Ideallinie ab, und die Reifen wurden schmutzig. Es hat mich drei Runden gekostet, die Reifen wieder zu säubern. Dann habe ich mich nach vorne gekämpft, ehe mir beim Boxenstopp der Motor abgestorben ist – das war der zweite Schnitzer. Insgesamt aber konnte ich gut attackieren und habe schöne Zweikämpfe erlebt.

Timo Scheider (Rosberg):
Der Start war super, aber in der ersten Ecke war ich etwas eingeklemmt. Wir hatten ein Kommunikationsproblem, denn der Funk fiel aus. Taktisch hat uns das vielleicht einen Platz gekostet, den ich an Bruno Spengler verloren habe. Die Strategie erfuhr ich über die Boxentafel, aber natürlich um eine Runde verzögert. Danke an mein Team und an meinen Ingenieur Karl, der auf eigene Faust genau die richtige Abstimmung gewählt hat.

Pierre Kaffer (Phoenix):
Ich habe mich am Start um zwei Positionen verbessert und Bernd Schneider überholt. Er hat mir leider in der Tarzan Bocht einen Schubser geben und konnte mich so überholen. Beim ersten Boxenstopp hat wohl die Radmutter geklemmt. Danach war mein Tempo ganz gut. Platz neun ist trotzdem enttäuschend. Es wäre heute mehr drin gewesen.

Mattias Ekström (Abt):
Der Start war sehr gut. Das Auto fühlte sich bis zum Ende gut an. Nur im Verkehr war es schwierig, denn dort trat Untersteuern auf, wenn ich anderen Autos folgte. Ich konnte nicht so gut überholen. Der Treffer von Jamie (Green) war ein etwas enttäuschendes Ende eines ansonsten guten Wochenendes. Vor allem für Audi war es gut, denn Tom (Kristensen) hat gewonnen.

Frank Stippler (Rosberg):
Zu Beginn hat sich mein Auto gut angefühlt, während meine Vordermänner etwas langsamer waren. So wollte ich zu früh zu viel, auch wegen meines schlechten Startplatzes. Deshalb habe ich mich gedreht. Bei einer Berührung ging das rechte hintere Radhaus verloren. Das Auto war immer noch relativ gut, aber attackieren konnte ich damit nicht mehr.

Nicolas Kiesa (Futurecom TME):
Am Start habe ich ein, zwei Plätze gewonnen. In der Schikane fuhr mir allerdings Vanina ins Heck. Ich steckte im Kies fest. Damit war mein Rennen eigentlich vorbei. Trotzdem bin ich weitergefahren. Prinzipiell lief das Auto wie geplant, denn unsere Rennabstimmung war sehr gut. Das Auto war konstant, der Zeitverlust auch mit alten Reifen gering. Das sah man allerdings nur noch über die Rundenzeit, nicht mehr an meiner Position.

Christian Abt (Phoenix):
Der Ausfall ist sehr enttäuschend, denn die Leistung war in den ersten Runden so gut, dass ich locker mit Bruno Spengler und Timo Scheider mithalten konnte. Platz vier von Spengler zeigt, wo auch wir heute hätten landen können. Das ärgert mich umso mehr. Dass Mika (Häkkinen) für seine unnötige Aktion eine Durchfahrtsstrafe bekommen hat, ist kein Trost für mich.

Vanina Ickx (Futurecom TME):
Es scheint, dass ich derzeit sehr gute Starts erlebe, es aber mit den Zielankünften hapert. Mein Ingenieur war zufrieden mit den Leistungen am Wochenende - natürlich abgesehen vom frühen 'Aus' im Rennen. Nun muss ich mich künftig besser qualifizieren.

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline):
Gratulation an Tom Kristensen zu einem fehlerfreien Rennen. Es war ein Rennen mit vielen Zwischenfällen, die wir erst einmal analysieren müssen. Mit zwei Autos auf dem Podium können wir sehr zufrieden sein. Wir hätten vielleicht erwartet, dass Bernd Schneider noch etwas weiter hinten landet, aber auch er ist ein fehlerfreies und faires Rennen gefahren. Gratulation an alle drei!

Ernst Moser (Teamchef Audi Sport Team Phoenix):
Wir sind extrem enttäuscht. Bei Christian (Abt) ist durch eine Kollision die Vorderachse beschädigt worden. Bei Pierre (Kaffer) hat ein Boxenstopp nicht funktioniert. Durch die Strategie haben wir ihn auf Platz acht nach vorn gebracht. Aber die Reifen waren am Ende nicht mehr gut genug, um den Platz zu verteidigen - leider hat er schon wieder keinen Punkt gesammelt.

Arno Zensen (Teamchef Audi Sport Team Rosberg):
Mit Timo (Scheider) bin ich ganz glücklich. Er fuhr ein perfektes Rennen und wurde Siebter. Wir hatten allerdings das Problem, dass sein Funk ab der ersten Runde nicht mehr funktioniert hat. Dadurch haben wir einiges verloren, denn wir wollten den ersten Stopp früher umsetzen. Sonst hätten wir vielleicht Bruno Spengler packen können. Frank (Stippler) hatte zu Beginn einen Kontakt, bei dem das hintere rechte Radhaus zerstört wurde und das Auto aus der Balance geriet. Schade - ich wünsche ihm, dass endlich der Knoten platzt. Er kann es, das wissen wir.