Was Hockenheim für Mercedes ist, ist Nürnberg für Audi: Der Austragungsort des traditionellen Heimrennens einer jeden DTM-Saison. Doch während die Stuttgarter den Sieg in Hockenheim regelrecht abonniert zu haben scheinen, ging Audi in der neuen DTM bei sechs Norisring-Rennen im Kampf um den Sieg fünf Mal leer aus. Lediglich Laurent Aiello gelang 2002 in seinem Abt-Audi TT-R der Triumph, nachdem er den führenden Bernd Schneider in der Runde überholt hatte...
Abt
"Brands Hatch war eine gute Vorbereitung für den Norisring", offenbart Neuwagenpilot Martin Tomczyk einen gewissen Zweckoptimismus, "die Beanspruchungen werden dort ähnlich sein. Von der Strecke und vom Auto her sollten wir am Norisring genauso stark sein wie in Brands Hatch." Wo der Bayer allerdings die Gemeinsamkeiten zwischen dem extrem kurvenreichen Kurs in England mit dem größtenteils aus Geraden bestehenden Norisring sieht, bleibt dabei eher unklar.
Zwar sind die Topspeeddefizite des A4 DTM, wie er sie in den letzten Jahren noch offenbarte, mittlerweile ausgemerzt, doch erstmals seit dem ersten Saisonlauf kommen die Ingolstädter nicht mehr in den Genuss eines Gewichtvorteils im Vergleich zu Mercedes - der gerade beim Herausbeschleunigen aus den beiden Haarnadelkurven hilfreich gewesen wäre. Immerhin: Im vergangenen Jahr manövrierte man Tom Kristensen mithilfe einer besonders gelungenen Abstimmung auf die Pole Position.
Phoenix & Rosberg
Ebenso wie Martin Tomczyk schöpft auch Rosberg-Teamchef Arno Zensen Hoffnung aus den jüngsten Erfolgen beim vierten Saisonlauf: "Wir haben in Brands Hatch gesehen, was mit einem 2005er Auto auf einer kurzen Strecke möglich ist - Christian ist Fünfter geworden, und 'Stippi' war Schnellster im Freien Training."
Dass sich die Mercedes C-Klasse des Jahrgangs 2005 nicht nur angesichts des Sieges Gary Paffetts auf dem Norisring im vergangenen Jahr tendenziell besser präsentiert hatte als der heutige Audi-Jahreswagen, ist auch den Verantwortlichen der Jahreswagenteams in Erinnerung geblieben. So dürfte auch der letztjährige Podestbesucher Christian Abt auf das typische Norisring-Chaos im Rennen hoffen...
Futurecom TME
"Es sollte auch eine gute Strecke für die 2004er-Autos sein", gibt Vanina Ickx mit Blick auf das anstehende Rennen zu Protokoll - und wirft die Frage auf, ob sie in Nürnberg in einem Mercedes sitzen wird... Dem zweiten Platz Christian Abts im 2004er-Audi zum Trotz darf der Norisring als insbesondere für die topspeedstarke 2004er-C-Klasse wie gemacht gelten - der in seiner Charakteristik stark auf Abtrieb fixierte A4 DTM hingegen dürfte es schwer haben.
So darf die nicht Norisring-erfahrene Futurecom-Truppe hauptsächlich auf den Auftrieb durch den ehrgeizigen Neuzugang Jeroen Bleekemolen hoffen: "Ich hoffe, in den zweiten Teil des Qualifyings zu kommen und im Rennen vielleicht noch weiter nach vorne zu fahren.
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