"Ausprobieren" - so charakterisiert Audi-Pilot Pierre Kaffer die freitägliche Suche nach dem optimalen Oschersleben-Setup. Wenngleich sie Kaffer angesichts eines vierten und eines zehnten Rangs bei den beiden Freitagstests recht gut zu gelingen schien: Leicht fiel der stetige Balanceakt nicht...

Die Priorität setzte Kaffer angesichts des wenig überholfreundlichen Layouts der Strecke eindeutig beim Qualifying-Setup: "Hier ist das Qualifying ja alles, da ist man natürlich bemüht, es zu schaffen, ins letzte Finale zu kommen." Ob dies bei effektiver Setup-Arbeit gelingt, ist dennoch ungewiss, sind in den Augen Kaffers doch gerade die "ziemlich vielen wechselnden, verschiedenen Bedingungen" charakteristisch für den Oschersleben-Kurs, dessen Gripniveau auch heute stark variierte.

Angesichts der Vielzahl an langsamen Kurven sowie der ohnehin niedrigen Spitzengeschwindigkeiten setzt auch Kaffer in Oschersleben auf möglichst viel Grip, insbesondere den mechanischen. Der Jahreswagenfahrer stellt sich dabei dem Balanceakt zwischen maximalem mechanischen Grip und minimaler Abnutzung der Dunlop-Pneus - und verriet uns, wie man es möglichst nicht machen sollte: "Man kann super viel Sturz auf die Räder geben, dann kommt man aber nur zwei Sektoren weit - und dann geht der Reifen kaputt."

Als Audi-Pilot gehört Kaffer zur heutigen Fraktion der "Reifensparer", nahm man doch bei den Ingolstädtern insbesondere am Ende des zweiten Tests Rückfälle in den Zeitenlisten in Kauf, um für das Qualifying möglichst viele Reifensätze zu sparen. Was wiederum auf die Taktik hinweist, dass die an den A4 DTM montierten Reifen infolge einer stark gripbetonten und somit mit Blick auf eine einzelne Runde sehr hilfreichen Abstimmung zwar nicht nach "zwei Sektoren", dafür jedoch nach allen drei Sektoren der Qualifying-Runde "kaputt gehen" werden...