Das Klischee der notdürftigen "Feldauffüller" sind die Jahreswagen bereits seit der vergangenen Saison weit gehend los - nach Jahren oftmals hoffnungslos hinterherfahrender Jahreswagen belehrte die Saison 2005 den Fan eines Besseren: Auch bedingt durch das neue Gewichtsreglement, das die Vorjahreswagen im Vergleich zu den Neufahrzeugen um 15 Kilogramm erleichterte, fuhren die Jahreswagen 2005 insgesamt beachtliche 37 Punkte ein.

Ein Erfolg, an dem mit drei Punkten aus den ersten beiden Saisonrennen auch Mercedes-Jahreswagenpilot Stefan Mücke beteiligt war. Für das kommende Jahr prophezeit der Berliner, auch stellvertretend für das Privatteam seines Vaters, gute Karten für die Vorjahresfahrzeuge. "Wir werden sicherlich ein 2005er-Auto im nächsten Jahr einsetzen, sprich: Einen Jahreswagen", kündigte Stefan Mücke im Gespräch mit motorsport-magazin.com an und zeigte sich dabei guter Dinge:

Stefan Mücke glaubt an goldene Zeiten für die Jahreswagen, Foto: Sutton
Stefan Mücke glaubt an goldene Zeiten für die Jahreswagen, Foto: Sutton

"Es wird im nächsten Jahr so sein, dass das Reglement ein wenig anders ist, beispielsweise ist das Chassis festgesetzt", spielt Mücke auf das Kosten senkende, die Entwicklung weit gehend einfrierende 2006er-Reglement an. "Auch andere Faktoren sind festgesetzt; das heißt, dass wir [Mercedes] im Prinzip keine reine Neuentwicklung machen, sondern nur einzelne Komponenten wie die Aerodynamik verbessern", erläuterte Mücke. "Das bedeutet für uns auch, dass wir im nächsten Jahr mit den Jahreswagen eine gute Chance haben, vorne mitmischen zu können, weil der Unterschied einfach nicht so groß sein wird wie in den Jahren zuvor."

So zeigt sich Stefan Mücke sogar durchaus optimistisch, dass der zweite Platz Christian Abts im Vorjahres-Audi auf dem Norisring keine Ausnahme bleibt - wofür er mit dem Team Mücke sorgen will: "Ich denke auch, dass man mit dem Vorjahreswagen so gut dabei sein müsste, dass man unter die Top-3 fahren kann." Doch auch hier gilt wie so oft: "Ab Januar oder Februar werden die ersten Tests losgehen, da werden wir schon ein bisschen schlauer sein..."