Das vergangene Rennwochenende im Istanbul Speedpark scheint sich auf dem Hockenheimring nahtlos fortzusetzen: So waren es ausgerechnet die beiden Streithähne von Istanbul, die sowohl den strahlenden Sieger als auch den tragischen Verlierer des heutigen Qualifyings stellten...

Bereits die Streckenbedingungen versprachen Spannung: Auf regennasser Fahrbahn galt es, die richtige Taktik zu finden. Diese bestand zunächst darin, den Gegnern den Vortritt beim Trockenfahren der Strecke zu Überlassen. Erst 13 Minuten nach offiziellem Beginn des Qualifyings wagten sich die ersten Piloten auf die Strecke: Manuel Reuter und Heinz-Harald Frentzen machten den Anfang, ihnen folgte binnen weniger Minuten des gesamte restliche Feld.

Während die Piloten allesamt eine andere Ideallinie als im Trockenen wählten, meist mehrere Runden am Stück abspulten, grobe Ausrutscher jedoch mit Ausnahme Frank Stipplers, der sich im Motodrom im Kiesbett festgrub, niemandem unterliefen, zeichnete sich zum Ende des Qualifyings die Pleite für Mattias Ekström ab: Nachdem der Schwede endgültig aus den Top Ten verdrängt worden war, scheiterte sein letzter Versuch, sich von Platz 14 aus zu verbessern.

Gary Paffett durfte somit mit einem fünften Rang sehr zufrieden sein - obgleich Bernd Schneider und Jamie Green mit den Rängen eins und zwei zeigten, dass mit der Mercedes C-Klasse noch mehr möglich war. Mika Häkkinen auf Platz acht komplettierte das Mercedes-Quartett. Audi und Opel brachten jeweils drei Fahrzeuge in die Top Ten: Heinz-Harald Frentzen, Marcel Fässler sowie Laurent Aiello vertraten die Rüsselsheimer, zu den Abt-Piloten Tom Kristensen und Martin Tomczyk auf den Plätzen vier und zehn gesellte sich Joest-Fahrer Frank Stippler - der Rheinländer hatte sich seinem Ausrutscher zum Trotz noch beim letzten Versuch in die Top Ten zurückgearbeitet.

Noch weitaus dramatischer ging es in der Super Pole zu: Die immer mehr abtrocknende Strecke war keinesfalls gleichbedeutend mit einer weiter zurückgehenden Fehlerquote - im Gegenteil. Nachdem Martin Tomczyk eine zunächst durchschnittlich erscheinende Runde absolviert hatte, mit der er letztlich jedoch bis auf Rang sieben vorfuhr, versuchte sich Laurent Aiello bei seinem letzten DTM-Qualifying an einer Super-Pole-Runde auf Trockenreifen, allerdings demonstrierte nicht nur ein Ausritt ausgangs des Motodroms, dass sich der Franzose verpokert hatte.

Mit Ausritten in der ersten Kurve kamen Marcel Fässler und Mika Häkkinen nicht über die Plätze acht und neun hinaus, nach einer sensationellen Runde von Frank Stippler im A4-Jahreswagen, die ihm zunächst zur Bestzeit gereichte, bewies jedoch Tom Kristensen, dass ein solches Missgeschick noch längst nicht das Aus bedeuten musste: Schien es zunächst, als hätte der Däne wie schon so oft eine gute Startposition mit einem Fehler in der Super Pole verspielt, so landete der sichere Meisterschaftsdritte zunächst auf Platz eins - eine Position, die ihm nur der innige Freund des Hauses Audi Jamie Green streitig machte:

Mit einer Zeit von 1:45.294 Minuten verwies der Persson-Pilot den Dänen um 76 Tausendsteln auf Platz zwei und startet morgen somit von der begehrten Pole Position. In Startreihe zwei landeten derweil zwei weitere Motorsportroutiniers: Den Pole-Erfolg des vergangenen Jahres konnte Bernd Schneider zwar nicht wiederholen, fuhr mit Platz drei jedoch ein respektables Ergebnis ein. Die Opel-Flaggen hielt Heinz-Harald Frentzen mit einem guten vierten Platz hoch.