Gerade erst in die DTM bekommen, schon legt er sich mit den Großen der Serie an: Felix Rosenqvist. Der Schwede zeigte in Moskau ein durchaus starkes Debüt bei Mercedes, zog aber den Zorn von Marco Wittmann auf sich. Der BMW-Pilot und Meisterschaftsführende fühlte sich im Qualifying am Sonntag blockiert von Rosenqvist. Zur Pole Position und dem späteren Sieg reichte es trotzdem, doch Wittmann ließ seinem Ärger über das Vorgehen der Konkurrenz freien Lauf.

"BMW macht Fairplay, Mercedes anscheinend nicht", sagte Wittmann - eigentlich eher als ruhiger Zeitgenosse vor dem Mikrofon bekannt - während der Live-Übertragung in der ARD. Wittmann über den Grund: "Es war auch schon in Zandvoort so, dass man die schlechteren Fahrer - oder die, die weniger Punkte haben - vor mir in der Runde rausschickt." Gemeint war offenbar vor allem Rosenqvist.

Keine Untersuchung des Vorfalls

Laut TV-Experte Norbert Haug habe die Rennleitung den Vorfall zumindest angeschaut. Eine offizielle Untersuchung wurde jedoch nicht eingeleitet - und somit gab es auch keine Bestrafung für den DTM-Rookie. Wittmann dazu: "Klar, wenn du eine halbe Sekunde vor einem fährst, gibt's keine Strafe. Aber es beeinflusst deine Runde. Aber wir haben ja zurückgeschlagen, also völlig egal."

Rosenqvist, der auch am Nürburgring für Mercedes ins Cockpit steigt, wollte die Kritik allerdings nicht auf sich sitzen lassen. "Ich finde das absolut lächerlich", polterte der amtierende Formel-3-Champion zurück. "Man muss sich die Daten doch nur einmal objektiv anschauen. Ich bin in der Runde, wo Marco meint, ich hätte ihn blockiert, meine schnellste Outlap des Wochenendes gefahren und es war am Ende der Runde immer noch eine Sekunde zwischen uns."

Früher hat sich auch keiner beschwert

Rosenqvist sagte weiter, dass er in der vermeintlichen Block-Runde in allen Sektoren eine persönlich Bestzeit gefahren sei. Oder anders ausgedrückt: Er habe Gas gegeben, statt Wittmann hinter sich aufzuhalten. Was jedoch zumindest nicht unbedingt bedeuten muss, dass man mit eigenen Bestzeiten dem Verfolger nicht ein wenig Zeit abnehmen kann.

"Außerdem gab es nicht einmal eine Untersuchung durch die Rennleitung und Marco stand auf Pole", stellte der Mercedes-Debütant korrekt fest. "In den Serien, in denen ich zuvor gefahren bin, geht es im Qualifying noch enger zu und da beschwert sich auch keiner."