BMW Werksfahrer Alessandro Zanardi steigt ins DTM-Cockpit: Beim Saisonfinale am 17. und 18. Oktober in Hockenheim wird er ein Renntaxi fahren. Am vergangenen Freitag nahm der Italiener schon einmal in seinem Auto Platz. Dabei testeten er und die Ingenieure die vorgenommenen Modifikationen am DTM-Fahrzeug des Herstellers. Zanardi ist beidseitig beinamputiert und benötigt daher spezielle Einbauten, um das Auto fahren zu können.

Zanardis Beinprothese wird mittels eines speziellen Aufsatzes am Bremspedal fixiert, Gas gibt der 48-Jährige mit einem speziellen Ring am Lenkrad, die Gänge wechselt er mit den üblichen Schaltwippen. "Ich freue mich schon sehr auf Hockenheim", so der Pilot. "Es ist toll, dass ich in diesem Jahr noch einmal die Gelegenheit habe, in einem Rennwagen zu sitzen. Es ist zwar ein Race-Taxi, aber doch ein reinrassiges DTM-Rennfahrzeug. Ich fühle mich wie ein Kind, das ein neues Spielzeug bekommt!"

Vorher noch schnell ein Triathlon auf Hawaii

Vor dem Einsatz am Hockenheimring geht es für Zanardi noch in die USA: Am kommenden Samstag, 10. Oktober, wird er zum zweiten Mal am Langstrecken-Triathlon auf Hawaii teilnehmen. Darüber hinaus ist er amtierender Weltmeister und Paralympics-Sieger mit dem Handbike.

Alessandro Zanardi beherrscht so gut wie jeden fahrbaren Untersatz, Foto: BMW
Alessandro Zanardi beherrscht so gut wie jeden fahrbaren Untersatz, Foto: BMW

Zanardi ist ehemaliger Formel-1-Pilot. Am 15. September 2001 verunglückte er bei einem Rennen der Champ-Car-Serie auf dem Lausitzring schwer. Er musste siebenmal wiederbelebt werden und verlor beide Beine. Doch schon zwei Jahre später fuhr er wieder Rennen und tut es bis heute. Unter anderem trat er 2015 für BMW bei den 24 Stunden von Spa an.