Zwar war man sich am DTM-Frühstückstisch nicht einig, ob es nach dem gestrigen Nebelchaos heute ein "normaler" Tag würde, aber zumindest ist klar, dass auf dem Lausitzring so viele Fahrer wie nie mit dem weicheren Reifen an den Start gehen werden. Einzig Joey Hand, Adrien Tambay, Antonio Felix Da Costa, Vitaly Petrov, Nico Müller und Maxime Martin entschieden sich für die harte Variante.

Die Nachfrage, ob das Wetter eine Rolle dabei gespielt habe, bejahte Audi-Chef Dieter Gass. "Es gibt verschiedene Argumente, die sicherlich für einen Option-Start sprechen, aber es gibt halt auch ein Argument, das für den Standard spricht." Namentlich: das Safety Car. "Es muss schon im richtigen Moment kommen, wenn man noch große Verschiebungen oder Zeitgewinne erwarten möchte", so der DTM-Verantwortliche von Audi.

Farfus holte in Moskau trotz Pech mit dem Safety Car noch einen Punkt, Foto: BMW AG
Farfus holte in Moskau trotz Pech mit dem Safety Car noch einen Punkt, Foto: BMW AG

Doch dass dieses Pokerspiel auch nach hinten losgehen kann, sah man in Moskau. Gerade als die Piloten, die mit dem Optionsreifen gestartet waren, an der Box waren, kam das Safety Car raus und neutralisierte den Zeitverlust. Von den Piloten, die danach noch auf den weichen Reifen wechseln mussten, belegte Augusto Farfus am Ende mit Rang 10 den besten Platz. Im Gegensatz dazu war Martin Tomczyk auf Rang 13 der Einzige von zehn Option-Startern, der am Ende nicht auf einem Punkterang lag.

Mit 17 Piloten beim Start auf dem weichen Reifen wird in der Lausitz ein neues Extrem erreicht. Ganz anders sah es noch zum Saisonstart in Hockenheim aus, als sich gerade einmal acht Fahrer für den weichen Reifen entschieden. Während damals bereits auf Rang drei der erste Standard-Pneu zu finden war, muss man heute bereits auf Rang 14 danach suchen.

Ähnliche Erfahrungen hat Gass gemacht: "In Hockenheim mussten wir fast noch die erste Reihe überzeugen, dass sie auf Option starten müssen." Nach dem Hockenheimring starteten in jedem Rennen zwischen zehn und zwölf Piloten auf dem weicheren Gummi. Ob der Trend vom Lausitzring sich also fortsetzt, oder ob das Wetter der Grund für diesen Anstieg ist, bleibt daher abzuwarten.