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das Rennen auf dem Lausitzring war schon nach der ersten Kurve gelaufen. Ich hatte zwei Berührungen, nach denen mein Auto defekt war. Es zog auf den Geraden nach links, da die Spur krumm war. Dazu kamen Beschädigungen am Unterboden. Ich weiß nicht, ob man in der ersten Kurve so reinhalten muss. Andererseits ist es normal, dass es im Mittelfeld in der ersten Kurve Unfälle oder Berührungen gibt. Immerhin konnte ich das Rennen zu Ende fahren.

Das Problem war allerdings, dass sich die verzogene Spur auf den Reifenabbau auswirkte. Wenn die Spur krumm ist, wird der Reifen stärker beansprucht und viel heißer. Sowohl die Option- als auch die Standardreifen waren dementsprechend schnell kaputt. Die ersten vier bis fünf Runden waren dabei noch in Ordnung, dann setzte jedoch der Verschleiß ein und ich hatte keine Chance.

Schade, denn man hat gesehen, dass ich im Qualifying konkurrenzfähig war und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich im Rennen weiter nach vorne hätte fahren können. Natürlich ärgert es mich, aber es kommen noch Rennen und in diesen werde ich versuchen, es besser zu machen. Speziell im Qualifying muss ich zusehen, dass ich weiterkomme, denn dann könnte ich die Unfälle, die meistens im Mittelfeld passieren, vermeiden. In Spielberg haben nur wenige Hundertstel gefehlt, in der Lausitz waren es gerade einmal sechs Tausendstel - das ist fast gar nichts. Ich bin also dicht dran, aber bei den nächsten Rennen muss es wieder klappen mit dem Einzug in Q3.

Meine Bilanz nach vier Rennen ist zwiespältig. Auf der einen Seite bin ich mit den Ergebnissen nicht zufrieden, denn wer die Rennen gesehen hat, weiß, dass deutlich mehr Punkte möglich gewesen wären - allein in Hockenheim. Realistisch gesehen muss ich dennoch zufrieden sein, weil ich mit sehr wenig Erfahrung in die Saison gegangen bin und trotzdem in den ersten vier Rennen sehr konkurrenzfähig war. Das stellt mich schon zufrieden. Ich fahre nicht hinterher, wie wohl viele am Anfang dachten.

Nach dem Rennen bin ich am Lausitzring geblieben und sitze Mittwochnachmittag und Donnerstag bei den Testfahrten im Auto. Wir probieren ein paar neue Ideen aus und sehen, ob sie sich bewähren. Danach stehen Termine mit Mercedes, der ADAC Stiftung Sport und der Deutsche Post Speed Academy an. Ansonsten werde ich in der Pause bis zum Norisring trainieren, etwas entspannen und mich auf die Rennen vorbereiten. Ich habe mir vorgenommen, in den Rennen nach der Pause permanent in die Punkte zu fahren und vielleicht noch ein Highlight zu setzen.