Gary Paffett stand in der vergangenen Saison bis zum Saisonfinale permanent an der Spitze der Fahrerwertung - im letzten Rennen verdrängte ihn jedoch Bruno Spengler und sicherte sich den Titel. Das soll dem Briten in Mercedes-Diensten nicht noch einmal passieren. "Was wir aus dem letzten Jahr gelernt haben, ist: wir müssen die Meisterschaft nur nach einem Rennen anführen und das ist das letzte", meinte er. "Den gleichen Saisonstart wie im letzten Jahr zu haben, ist unmöglich, denn es war ein unglaublicher Start. Aber natürlich wollen wir mit guten Resultaten anfangen und auf ihnen aufbauen."

Mercedes habe das Auto über den Winter innerhalb der eng gesteckten Regularien entwickelt. "Wir haben alles getan, was wir können, um das Auto zu verbessern. Das Auto fühlt sich im Moment ziemlich gut an. In Bezug auf die Rundenzeiten kann man jedoch nur schwer etwas sagen, weil man die Benzinmengen nicht kennt, welche Reifen aufgezogen wurden und wann das DRS eingesetzt wurde", relativierte er die Ergebnisse der Testfahrten. "Wir wissen jetzt nur, dass sich das Auto gut anfühlt und wenn wir in drei Wochen nach Hockenheim kommen, werden wir wissen, wie schnell wir sind."

Die begrenzte Testzeit bezeichnet Paffett als schwierig, vor allem die Lebensdauer der neuen Option-Reifen, die zwar mehr Grip bieten als der Standard-Pneu, aber auch schneller abbauen, ist eine große Unbekannte. "Daher könnte es in den Rennen zu Überraschungen kommen. Die Rennen werden in gewisser Weise auch Testfahrten sein, denn es ist schwierig, zu wissen, wie lange die Reifen halten werden, und wann man sie am besten wechselt", erklärte Paffett, der die Neuerungen jedoch begrüßt. "Letztes Jahr war es gut für die Serie, dass der Kampf um die Meisterschaft so eng war, aber ein paar Rennen waren wie Prozessionen. Wir müssen die Rennen aufregender machen."

Das DRS werde beim Überholen helfen, es aber nicht zu einfach machen, was gut sei, meinte der Brite. "Die Option-Reifen bringen die Leute hoffentlich dazu, verschiedene Strategien zu wählen, denn das ist es, was wir wollen. Wenn alle zur gleichen Zeit stoppen, dann macht das kaum einen Unterschied. Aber wenn man zu unterschiedlichen Zeitpunkten verschiedene Reifen verwendet, kann das die Rennen wirklich aufregend machen, auch wenn es vielleicht manchmal etwas verwirrend wird", schloss er ab.