Das erste Jahr seiner DTM-Karriere neigt sich für Joey Hand dem Ende zu. Umso wichtiger war es für den US-Amerikaner, sich im Qualifying von Hockenheim nochmals zu zeigen und mit Platz fünf ein gutes Ergebnis zu erzielen. "Es ist eine wichtige Sache für mich, das Jahr mit einem guten Qualifying zu beenden. Unabhängig davon, was im Rennen passiert, ist es ein gutes Wochenende und ein gutes Ende für die Saison", erklärte er im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

Dabei ist für den BMW-Piloten aber nicht die reine Platzierung der Grund zur Freude, sondern vielmehr, dass er sich aus seinem Tief zur Mitte der Saison wieder herauskämpfen konnte. Dabei hat ihm auch der Hockenheimring geholfen, denn auf keiner anderen europäischen Rennstrecke war Hand bisher mehr Runden unterwegs. Dementsprechend optimistisch reiste er ins Badische. "Wenn du mit dieser Einstellung anreist und selbstbewusst die Box verlässt, macht das die Dinge deutlich einfacher", verriet der US-Amerikaner.

Allerdings war ihm klar, dass er auch leicht bereits in Q2 hätte scheitern können. "Ich war mitten in der Blase um den zehnten Platz. Oftmals in dieser Saison hatte ich nicht das Glück, dann auf der richtigen Seite des Klassements zu sein", blickte Hand zurück.

Joey Hand kann nach seinem guten Ergebnis lachen, Foto: BMW AG
Joey Hand kann nach seinem guten Ergebnis lachen, Foto: BMW AG

Nun startet er aus der dritten Reihe und hat ein klares Ziel vor Augen. "Ich werde heute Nacht vom Podest träumen, denn das ist absolut möglich", erzählte der BMW-Mann, der auf einen guten Start hofft und sich im Anschluss aus allen Scharmützeln heraushalten möchte. "Wir haben beim Saisonauftakt gelernt, dass hier viele Dinge passieren können - zum Beispiel in der Haarnadelkurve", erinnerte sich Hand an den Unfall zwischen Ralf Schumacher und seinem Marken-Kollegen Dirk Werner zurück. Auch Hand selbst wurde gedreht und verlor ein paar Teile, was er diesmal tunlichst vermeiden möchte. "Seither weiß ich, wie wichtig es ist, das Auto in einem Stück zu haben, denn wenn das nicht der Fall ist, kannst du kein wirkliches Rennen fahren. Diese Serie ist so eng und wenn dein Auto beschädigt ist, kannst du nicht kämpfen."

Wenn es beim finalen Rennen wiedererwarten nicht mit dem ersehnten Podestplatz klappen würde, reist Hand aber auch nicht mit einer Trauermine ab. "Selbst wenn ich das gesamte Rennen einfach nur meinen fünften Platz halten könnte, wäre ich sehr zufrieden damit", zeigte sich der BMW-Pilot bescheiden.

Tomczyk hält Podest für realisitsch

Um diesen fünften Platz sicher ins Ziel zu bringen, muss er aber erst seinen Teamkollegen Martin Tomczyk hinter sich halten. Die beiden BMW-Piloten starten aus der gleichen Reihe und der Meister von 2011 freute sich über das gute Ergebnis seines Teamkollegen. "Ich habe kein Problem damit, hinter Joey zu stehen...es ist doch super für ihn, wenn auch er mal vorne ist", erklärte Tomczyk gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Er selbst sah den vierten Platz auf jeden Fall im Bereich des Möglichen, ist nun aber ganz erleichtert, nicht ganz vorne zu stehen. "Ich möchte mich nicht zu sehr in den Meisterschaftskampf involvieren. Nun kann ich mir das Ganze von weiter hinten ansehen und natürlich versuchen, das Maximum für mich selbst herauszuholen", fasste er seinen Plan für das Rennen zusammen.

Das Maximum gelang dem Bayer am Samstag allerdings nicht, denn er gehörte nach eigenen Aussagen nicht zu den Piloten, denen eine perfekte Runde gelang. "Ich verlor etwas im letzten Sektor, das war genau die Zeit, die mir fehlte, um in Q4 einzuziehen", bilanzierte Tomczyk, der sich nun aber auch mit P6 anfreunden konnte.