Vor dem Triumph am Red Bull Ring feierte das Team Rosberg 1996 seinen letzten Sieg in der DTM, die damals ITC hieß. Sind die beiden Erfolge vergleichbar?
Arno Zensen: "Es ist immer schön, zu gewinnen, aber die beiden Triumphe sind schon sehr unterschiedlich. In der ITC waren wir gerade eingestiegen und haben sehr schnell gewonnen. In der 'neuen' DTM mussten wir viele harte Jahre mit gebrauchten Autos antreten. Aber ich wusste in der ganzen Zeit, es gibt einen Renngott, der uns irgendwann unsere Chance gibt. Und ich habe Recht behalten. Nach so langem Anlauf ist es natürlich ein ganz, ganz besonderer Erfolg."

Ein besonderer Erfolg - auch weil die DTM umkämpft wie nie ist?
Arno Zensen: "Mit der Rückkehr von BMW wurde der Level in der Serie nochmals nach oben geschraubt. Die Rennen sind extrem eng und der Saisonstart von Audi hätte sicherlich besser verlaufen können. Aber alle bei Audi Sport haben extrem hart gearbeitet, um wieder ganz vorn mitzuspielen - und das hat geklappt. Es freut mich für das Audi Sport Team Rosberg natürlich ganz besonders, den ersten Sieg des neuen Audi A5 DTM eingefahren zu haben. Das zeigt, welches Potenzial das Team hat, aber auch das Auto und Audi Sport insgesamt. Denn eines ist klar, nur wenn alle an einem Strang ziehen, kann man in der aktuellen DTM bestehen."

Wie viel Schwung bringt der Triumph vom Red Bull Ring für die nächsten Rennen?
Arno Zensen: "Eine Unmenge. Triumphe beflügeln immer. Aber sie lassen auch den Druck ansteigen. Wir haben als Team und als Audi Sport insgesamt gezeigt, dass wir gewinnen können. Daran wollen und müssen wir jetzt anschließen."

Der Sieg auf dem Red Bull Ring war für Sie auch hinsichtlich Ihrer eigenen Motorsport-Biografie etwas Spezielles ...
Arno Zensen: "Hier in Spielberg hat meine Motorsport-Karriere als Formelsport-Instruktor angefangen. Fast zehn Jahre hatte ich dort meine Zelte aufgeschlagen - man kann also fast von einem Heimsieg sprechen."

Wer war denn der erste Gratulant nach dem Sieg in Spielberg?
Arno Zensen: "Nach Edos [Edoardo Mortara] Pole-Premiere war es Keke Rosberg. Nach dem Sieg hat er es gar nicht erst versucht, durchzukommen. Er hat im Fernsehen gesehen, was für ein Trubel herrschte. Mein Handy wurde nur so überflutet mit Glückwünschen. Allein in den ersten 30 Minuten nach Fallen der Zielflagge sind 129 SMS und E-Mails aufgelaufen."