Die DTM nähert sich der heißen Phase. Vier Rennen stehen noch im Kalender, am kommenden Wochenende führen Bruno Spengler und Martin Tomczyk ihren Zweikampf um den Titel in Brands Hatch fort. Der Mercedes-Pilot führt die Meisterschaftswertung derzeit mit sieben Punkten Vorsprung auf seinen Audi-Rivalen an, doch am Sonntagnachmittag könnte es nach 98 Runden wieder anders aussehen.

Tomczyk, der im Jahreswagen überzeugt, kann sich der Unterstützung aus dem eigenen Lager sicher sein. Sollte Timo Scheider etwa in Brands Hatch auf Podestkurs liegen und Tomczyk hinter sich haben, dann würde der zweimalige DTM-Champion wohl Platz machen. "Wenn ich Martin unterstützen kann und dafür ein, zwei Punkte abgeben muss, dann kann man davon ausgehen, dass ich mir mit Sicherheit Gedanken machen würde", so Scheider.

Audi müsse in diesem Fall gar keine Teamorder aussprechen. Laut Scheider müsse man innerhalb eines Teams sowohl nehmen, aber auch geben können. "Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, dass ich etwas geben und dazu beitragen kann, dass der Martin mit Audi zusammen näher an den Titel rückt, dann wird mir die Entscheidung sehr leicht fallen", sagt der Brands-Hatch-Sieger von 2008. Er räumt Tomczyk auf dem Weg zum Titel beste Chancen ein und glaubt, dass sich daran in den kommenden Rennen auch nichts ändern werde.

Ob sich die anderen Audi-Piloten auch für Tomczyk einsetzen würden, ist sich Scheider nicht sicher - und nennt den triftigen Grund für seine Annahme. "Jeder hat seine eigenen Präferenzen", sagt er. "Für die kommende Saison steht noch nicht fest, wie viele Fahrzeuge die Hersteller einsetzen. Man muss den Druck vieler Fahrer, bei denen es vielleicht nicht so gut läuft, sehen. Daraus ergeben sich spannende Positionskämpfe."