Timo Scheider robbt sich immer weiter an die Spitze heran. Nach seinem unbefriedigenden Saisonstart findet der Audi-Pilot langsam zu alter Stärke zurück. Seinem zweiten Platz am Lausitzring ließ er nun Rang vier am Norisring folgen. "Das Rennen lief ganz ordentlich", bilanzierte er nach dem fünften Lau f der Saison.

Dabei profitierte der zweimalige DTM-Champion von einer guten Boxenstopp-Strategie. Zu Beginn hatte er noch mit der Balance seines A4 DTM gehadert. "Ich hatte etwas Untersteuern", erklärte er. "Nach der Safety-Car-Phase musste man es erst einmal schaffen, das Auto an einem Stück ein paar Runden lang zu tragen." Zunächst hatte er etwas an Boden auf die Spitze verloren, nach dem ersten Renndrittel dann wieder aufgeschlossen.

Richtige Entscheidung

Zu seiner finalen Platzierung kam es auch dank der geschickten Taktik. Bei seinem zweiten Stopp hatte er auf einen frischen Satz Reifen verzichtet und stattdessen die Pneus vom Rennbeginn noch einmal aufziehen lassen. "Das war genau die richtige Entscheidung", meinte Scheider. "Ich habe die neuen Reifen als deutlich schlechter beurteilt." Dabei hatte er etwas Glück, dass das Rennen nach 64 Runden abgebrochen wurde. "Wenn es stattdessen noch ein paar Runden gelaufen wäre, wäre ich wohl ins Straucheln gekommen."

Denn Rennabbruch hielt er - wie seine DTM-Kollegen auch - für die einzig richtige Entscheidung. Es habe sich aufgrund des heftigen Regens angefühlt, als ob man durch eine Nebelwand fahren würde, beschrieb Scheider die widrigen Verhältnisse auf dem Stadtkurs. "Ich habe versucht, etwas versetzt zu fahren, um einen Referenzpunkt zu finden", fuhr er fort. "Dann spürte man jedoch sofort das Aquaplaning." Er glaubte, dass es bei einem Neustart eine Menge Schrott auf der Strecke gegeben hätte.