Am Norisring sind die Abstände immer sehr gering und der kleinste Fehler kann entscheidend sein. Das weiß auch Bruno Spenger, der auf seiner Pole-Position Runde "sehr aggressiv" zu Werke ging und sich freute, es "trotzdem hingekriegt" zu haben. Zwar habe auch er in seinem Umlauf einen kleinen Fehler drin gehabt, dabei jedoch nicht viel Zeit verloren.

"Mein Auto war hervorragend und die Runde ziemlich in Ordnung und am Limit. In der Schikane kann man viel verlieren, aber ich habe es trotzdem hingekriegt. Auch die letzte Kurve lief dann ganz gut für mich und hat es gereicht - darüber bin ich super glücklich", meinte der Kanadier nach seiner Pole-Position und fügte an: "Hier ist es im Qualifying immer sehr eng. Jeder Fahrer und jedes Auto kann auf Pole sein, weil es einfach so knapp zugeht."

Dass sich das auch ganz schnell negativ auswirken kann, bekam am Norisring Spenglers Meisterschaftsrivale Martin Tomczyk zu spüren. Der Bayer startet am Sonntag nur von Platz zehn aus in das Rennen. Für Spengler aber kein Grund, sich zu sehr auf das Missgeschick der Konkurrenz zu konzentrieren. "Ich schaue gar nicht, wo er steht. Außerdem kann das jedem passieren. Mir ist es in Österreich passiert, trotzdem bin ich da noch Vierter geworden - das Rennen ist also lang", meinte der Mercedes-Fahrer.

Konzentrieren uns auf uns selbst

Mit vollem Eifer am Arbeitsplatz - Bruno Spengler will in Nürnberg den Sieg holen, Foto: Mercedes-Benz
Mit vollem Eifer am Arbeitsplatz - Bruno Spengler will in Nürnberg den Sieg holen, Foto: Mercedes-Benz

"Sicherlich besteht die Möglichkeit, morgen die Spitze zurückzuerobern, aber wir konzentrieren uns, so wie heute im Qualifying auch nur auf uns und ich versuche den bestmöglichen Job zu machen - und heute bin ich zufrieden mit unserer Leistung", erklärte Spenger, der auch das starke Teamergebnis lobte: "Mercedes steht auf den ersten drei Plätzen, fast sogar auf den ersten vier. Matthias hat es dann noch geschafft und Ralf war leider draußen, aber auch für ihn war es ganz schön knapp."

"Wenn man die Zeiten sieht, sieht man wie eng es ist. Man kann auch schnell P5 oder P6 sein. Damit in den Top-4 am Norisring zu stehen, bin ich sehr zufrieden und deshalb auch mit unserer Performance. Jetzt schauen wir, was morgen im Rennen passiert", meinte Spengler. Die konkurrenz sei groß. "Alle vier sind große Rivalen. Aber mein Rhythmus über die Distanz war heute, wie auch der Longrun, sehr gut. Wenn wir die gleiche Pace wie heute, auch morgen, dann wäre es super", meinte der HWA-Pilot.

"Ich werde hart kämpfen. Ein guter Start ist hier sehr wichtig und dann schauen wir mal. Hoffentlich kann ich mich dann ein bisschen absetzen", so Spengler. Zu früh freuen wollte er sich aber auch nicht. "Das Rennen ist lang und es ist schwer, maximal konzentriert zu sein. Aber es wäre schön, hier wieder einmal einen Sieg zu holen, da es eine meiner Lieblingsstrecken ist - bis dahin ist es jedoch noch ein langer Weg", glaubte der Kanadier.

Wie schon das ganze Wochenende, würde am Sonntag zudem erneut das Wetter im Fokus stehen. "Das könnte morgen interessant sein. Im Moment haben wir da noch keine Ahnung und alles kann passieren. Aber wir sind vorbereitet und es sollte kein Problem sein", meinte Spengler, der anfügte: "Außerdem müssen wir es am Ende eh so nehmen, wie es kommt."