Auch nach dem Rennen machte Bruno Spengler einen gefassten Eindruck, es war ihm aber deutlich anzusehen, wie groß die Enttäuschung ist. Mit drei Punkten Vorsprung war es in das DTM-Finale gegangen, doch die Entscheidung fiel schon viel früher, vor dem Rennen. Auf der einen Seite sein Fehler im Qualifying, Startplatz 17 und eine denkbar ungünstige Ausgangsposition. Auf der anderen Seite die Entscheidung, die ersten drei Runden und drei Kurven unter Gelb zu fahren.

"Weil die Strecke so gefährlich ist, gab es ein Überholverbot. Für mich war die Meisterschaft schon vor dem Rennen entschieden", berichtet ein enttäuschter Bruno Spengler gegenüber der ARD. Dass er am Ende sogar nur Gesamt-Dritter wurde, störte dann auch nicht mehr: "Ob ich Zweiter oder Dritter werde, ist mir egal. Hier zählt nur der Titel.

Eigentlich fing die Saison für Bruno Spengler richtig gut an. Schon beim zweiten Lauf in Valencia übernahm Spengler die Führung und musste sie nur nach einem Defekt in Hockenheim abgeben. "Und dann passiert mir ausgerechnet im letzten Rennen der Saison ein Fehler im Qualifying..."

Seiner Fehler vom Samstag machten sich auch heute noch bemerkbar. "Die Pace im Rennen war nicht gut, die Unfälle am Samstag haben da sicher nicht geholfen. Ich musste sehr viel kämpfen, aber nun bleibt mir nichts anderes übrig als das zu vergessen und weiter nach vorne zu schauen."

Zuletzt ließ es sich Spengler nicht nehmen, die Verantwortlichen zu kritisieren - vielleicht noch mit etwas Wut im Bauch: "Das hier ist nicht die richtige Strecke für eine Meisterschaftsentscheidung. Wir waren noch nie hier, niemand hat eine Ahnung gehabt, was uns erwartet. Ich habe noch nie so viele Unfälle in Training und Qualifying gesehen. Das war mehr eine Lotterie..."