Während das Qualifying im Nassen über die Bühne ging, soll das Rennen im Trockenen stattfinden. Im Trockenen bekommen die Fans zumindest mehr Überholmanöver - trotz neuer Kurzanbindung - zu sehen als bei Regen. "Wir sind im Trockenen schnell und könnten ein gutes Rennen haben", hofft Jamie Green. Wie die meisten Piloten ist er mit dem verkürzten Layout noch nicht warm geworden.

"Es ist sehr eng in den beiden Kurven. Da passt nur ein Auto durch, womit es Unfälle geben könnte. Wir müssen schauen wie wir da durchkommen", verriet der Mercedes-Pilot. Markenkollege Maro Engel räumt in der neuen Kurve Chancen auf Überholmanöver ein. "So schlecht ist die Kurve nicht. Die Vorraussetzungen für Überholmanöver sind nicht ganz so gut wie früher, aber es gibt Möglichkeiten", meinte Engel. Zudem könne man auch in der zweiten Kurve überholen.

"Auch in der ersten Kurve könnte es interessant werden. Wenn man mit dem Manöver scheitert, dann könnte das in einer Kollision enden", so Engel. Laut Alexandre Prémat ist der Start morgen entscheidend. "Im Trockenen ist es hier schwer zu überholen. Alles wird am Start entschieden ", glaubt der Audi-Pilot. Auch Markus Winkelhock wird am Start alles probieren. "Hier ist es nicht einfach zu überholen. Wenn ich am Start ein, zwei Positionen gut machen kann und wenn der Speed passt, dann kann man seine Position gut verteidigen", verriet der Deutsche.

Ganz hat zumindest Prémat die Hoffnungen noch nicht aufgegeben. "Selbst in Oschersleben habe ich zwei Autos überholen können. Wenn ein Fahrer vorne keinen Fehler macht, dann hat man keine Chance, aber bei einem Fehler hat man eine Chance", betonte Prémat. Auf Fehler des Vordermanns hofft auch Oliver Jarvis. "In der neuen Kurve ist die Bremszone zu kurz und die Kurve an sich ist sehr eng. Ich erwarte dort keine Überholmanöver, aber in Kurve zwei und drei ist es möglich, wenn auch extrem schwierig", sagte der Audi-Pilot.

Ralf Schumacher setzt seine Hoffnungen auf die Mercedes-Strategie. "Überholen ist hier schwer, aber ich hoffe, dass mit einer guten Strategie ein paar Pünktchen herum kommen", so der Deutsche. Martin Tomczyk landete zwar auf Rang sechs, doch wegen einer Sektorbestzeit unter gelber Flagge im zweiten Freien Training wird er in der Startaufstellung um fünf Plätze nach hinten versetzt. "Ich habe die Flaggen gesehen und bin auch vom Gas gegangen. Aber die Streckenverhältnisse hatten sich deutlich verbessert, deshalb war der Sektor ein Hundertstel schneller als zwei Runden zuvor", erzählte der Deutsche.

"Wir haben die Telemetriedaten vorgelegt, aber im Reglement ist in solch einem Fall die Strafversetzung vorgeschrieben. Ich finde das echt unfair." Im Rennen will er trotzdem weiter nach vorne kommen, auch wenn die Haarnadel nicht mehr Teil der Strecke ist. "Die Haarnadel wäre perfekt gewesen, aber es ist wie es ist", meinte Tomczyk. Der Audi-Pilot erwartet einen spannenden Kampf. "In der langen Parabolica konnten sich die Autos früher sortieren, jetzt ist da eine Kurve. Da wird es morgen verdammt eng zugehen, denn es passen maximal zwei Autos da durch, wobei nur einer da heil rauskommt", so Tomczyk.