Timo Scheider schien seinem dritten Sieg in Oschersleben nahe, doch dann kam alles anders. Bruno Spengler erhöhte den Druck auf Scheider, der in Runde 32 kurz neben die Strecke kam und wenig später einen Reifenschaden an seine Box meldete. Der Audi-Pilot musste ein drittes Mal an die Box. Die Folge: An Punkte war nicht mehr zu denken, der Titel damit endgültig weg. "Die Meisterschaft interessiert mich jetzt relativ wenig", lautete der erste Kommentar des Deutschen.

Nach seinem miserablen Saisonstart hatte sich Scheider sowieso wenig mit dem Titel beschäftigt. "Ich habe nur versucht meine Form wieder zu finden. Das ist die gute Nachricht, denn ich habe mich als Mit-Speerspitze bei Audi empfohlen. Das ist wichtig für mich, um mein Ego zu befriedigen", verriet Scheider. Trotz allem schwappte eine Welle des Mitgefühls nach dem Rennen in seine Richtung. "Timo war sensationell unterwegs, er hätte den Sieg verdient", erklärte Norbert Haug. Bruno Spengler hatte den Reifenschaden hautnah mitbekommen.

"Ich habe mich gewundert, weil er auf einmal deutlich langsamer war. Ich wusste nicht, was das bedeuten soll. Schon vor dem Plattfuß hat Timo angefangen zu rutschen. In Kurve eins hat er vorne rechts und links blockiert und ist geradeaus gefahren, aber ich dachte, dass er einen Fehler gemacht hat. Nach zwei Kurven war er plötzlich weit weg und mein Ingenieur sagte mir, dass Timo einen Reifenschaden hat", erzählte Spengler. "Das war sehr enttäuschend", sagte Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich.

"Wir haben strategisch alles richtig gemacht und ihn in eine Position gebracht, von der aus er gewinnen konnte. Aber wenn es nicht läuft, dann läuft es offenbar einfach nicht. Ausgerechnet Timo hat sich etwas in den Reifen eingefahren", fuhr er fort. Mattias Ekström kennt diese Situation aus eigener Erfahrung. "Es ist schade für Timo, denn er hatte eine gute Pace. Ich weiß wie sich das anfühlt, denn ich habe auch schon oft in Führung liegend einen Plattfuß gehabt. Das ist zum Haare raufen, aber da kann man nichts machen", verriet der Schwede.