Mit vier von sechs möglichen DTM-Titeln seit dem werksseitigen Comeback im Jahr 2004 ist die Audi-Bilanz in der DTM insgesamt eindrucksvoll. Umso mehr arbeitet jeder bei Audi Sport und den drei Teams darauf hin, Audi auch in der Saison 2010 wieder auf die Siegerstraße zurückzubringen.

Bei den Pole-Positions und schnellsten Rennrunden steht es nach sechs der elf geplanten Rennen zwischen Audi und Mercedes-Benz 3:3 unentschieden. "Das ist ein Indiz dafür, dass der A4 DTM unverändert die notwendige Performance hat, zumal die Technik der DTM-Fahrzeuge gegenüber dem Vorjahr eingefroren wurde", erklärt Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich.

"Es hat bei den ersten sechs Rennen auf unserer Seite einfach zu viele kleine Fehler gegeben, die uns mögliche Siege und Podiumsplätze, aber damit auch eine bessere Position in der Meisterschaft gekostet haben. Wir müssen zu einem Null-Fehler-Job zurückkehren, so wie er uns in diesem Jahr auch den neunten Erfolg in Le Mans ermöglicht hat."

Dem Gesetz der Serie folgend ist in Brands Hatch ein Audi-Sieg fällig, denn seit die DTM auf der anspruchsvollen Berg-und-Tal-Bahn vor den Toren Londons gastiert, haben sich Audi und Mercedes-Benz dort mit Siegen abgewechselt. 2006 triumphierte Mattias Ekström, 2007 Bernd Schneider, 2008 Timo Scheider und 2009 Paul Di Resta.

Konflikte vorprogrammiert

Die beiden letzten Brands-Hatch-Rennen zeigten aber auch, wie eng es auf der mit 1,929 Kilometer kürzesten DTM-Strecke des Jahres zugeht: 2008 setzte sich Timo Scheider mit nur 0,793 Sekunden Vorsprung gegen Paul Di Resta durch. Im vergangenen Jahr war das Ergebnis umgekehrt, aber ähnlich knapp: Ganze 0,896 Sekunden fehlten Scheider im Ziel auf Di Resta.

Aufgrund der kurzen Strecke werden in Brands Hatch einmal mehr Hundertstel- und Tausendstelsekunden im Qualifying über einen Unterschied von mehreren Positionen in der Startaufstellung entscheiden. Und im Rennen sind nicht weniger als 98 Runden zu absolvieren. Das macht die Strategie für alle Teams besonders schwierig, da es nahezu unmöglich ist, nach Boxenstopps eine freie Strecke vorzufinden. Damit sind Konflikte wie zuletzt in Zandvoort zwischen Bruno Spengler und Mike Rockenfeller vorprogrammiert.