Alexandre Prémat ging mit einer Gelben Karte in das Norisring-Wochenende. Die Verwarnung sprach Audi-Boss Dr. Wolfgang Ullrich aus, nachdem Prémat in der Lausitz seine Teamkollegen abgeräumt hatte. "Alexandre hat sich mit dieser Sache auseinandergesetzt und ihm war klar, dass er einen Fehler gemacht hat. Das Gespräch wurde wie immer bei Audi gehandhabt. Wir haben mit allen Fahrern und allen Teamchefs gesprochen und daraus hat sich dann diese Strafe bzw. Verwarnung ergeben", erzählte Ullrich.

"Wenn man sich den Start genau ansieht, dann hat es bis zu Kurve drei acht Berührungen gegeben - dabei sind nicht nur Audi-Boliden gemeint. Doch keine dieser Berührungen hat zur Folge gehabt, dass ein Auto quer gestanden ist. Sie haben sich nur berührt, weil es in diesem Eck massiv eng zugeht. Aber das, was Alexandre dort probiert hat, konnte einfach nicht gut gehen. Das konnte man schon im Vorhinein sagen und schon gar nicht darf man so etwas mit Teamkollegen probieren", fuhr er fort.

Regeln müssen eingehalten werden

In einer Gruppe mit vielen Fahrern müsse es eine Form von Regeln geben, die unter allen Umständen eingehalten werden müsse. Die oberste Regel lautet: Man fährt keinen Teamkollegen ins Auto. "Wenn man diese Regel nicht einhält, dann muss es eine konsequente Bestrafung geben", betonte Ullrich. Für Premat heißt das, dass er sich nichts mehr zu Schulden lassen kommen darf. "Wenn er eine super Saison hinlegt und wieder gute Performances zeigt, spricht nichts dagegen, dass er nächstes Jahr wieder für Audi fährt. Sollte so etwas noch einmal passieren, dann haben wir bereits festgelegt, wie wir die Situation handhaben werden", sagte der Audi-Boss.

Am Norisring war Prémat wieder in einen Vorfall verwickelt - allerdings dieses Mal mit einem Mercedes-Piloten. Vor dem Schöller-S traf er den vor ihm fahrenden Paul Di Resta an der rechten Wagenseite und drehte ihn um. Di Resta war danach ziemlich sauer auf den Franzosen und forderte eine Strafe. Prémat ließ das kalt. "Der Vorfall wurde nicht untersucht, daher sehen es die Rennstewards wohl als normalen Rennunfall an. Es gab nach dem letzten Rennen sehr viele Diskussionen und vielleicht will Paul daraus einen Vorteil erzielen. Es ist einfacher auf den Hype aufzuspringen und zu behaupten, ich sei ein aggressiver Fahrer und verdiene eine Strafe", meinte Prémat gegenüber Motorsport-Magazin.com.