Der Saisonabschluss schien an Brisanz kaum noch übertreffbar zu sein. Die Tabellensituation versprach alle Möglichkeiten, auch der Titel für Sandro Wallenwein wäre noch möglich gewesen. Pünktlich zum Veranstaltungsbeginn zogen dunkle Schnee- und Regenwolken auf. Die Strecken im Braunkohletagebau verwandelten sich in die reinsten Rutschbahnen, leider auch der Serviceplatz in Weißwasser. Für alle Beteiligten entwickelte sich diese Rallye zum absoluten Härtetest.

"Das war eine der schwierigsten Rallyes, die ich je gefahren bin. Auf den ersten Wertungsprüfungen kämpften wir mit Problemen im Fahrwerksbereich und verloren wichtige Sekunden, die uns am Ende fehlten. Im Schlussservice am Freitagabend veränderten wir die Dämpfereinstellungen, dazu schnitten wir das Profil unseres Reifenpartners Hankook entsprechend nach", erklärt Sandro Wallenwein.

"Am nächsten Tag konnten wir das Tempo an der Spitze mitgehen und holten auf unseren Gegner auf. Letztlich fuhren wir auf den dritten Gesamtplatz und errangen somit die Vizemeisterschaft. Wir haben 100 Prozent gegeben, mehr war leider nicht drin." so ein leicht enttäuschter Wallenwein.

Die Lausitz Rallye ist bei Fahrern und Fans aufgrund ihrer einmaligen Schotterstrecken beliebt. Dennoch gibt es gerade im Bereich der Organisation seit Jahren Verbesserungswünsche. Neben einem befestigten Serviceplatz, auf dem sich in diesem Jahr gleich massenweise die Fahrzeuge festfuhren, stehen die verspäteten Startzeiten am Samstagnachmittag ganz oben auf der Kritikliste des Stuttgarters.

Für das Team von Wallenwein Rallye Sport heißt es nun das Fahrzeug auf den nächsten Einsatz vorzubereiten. Bereits am kommenden Wochenende findet in Bayern die ADAC-3-Städte Rallye statt. Zu dieser Traditionsveranstaltung startet Teamchef Thomas Wallenwein mit Copilotin Tanja Neidhöfer.