Insgesamt 352 Wertungskilometer führten quer durch die masurische Seenplatte. Extrem schnelle Wald- und Wiesenwege mit tiefen Spurrillen verlangten der WM Elite jede Menge Mut ab. Hermann Gaßner junior fühlt sich bei solchen Bedingungen mit seiner Beifahrerin Kathi Wüstenhagen besonders wohl und lies seinen Mitsubishi Lancer Evo 9 über die zahlreichen Sprungkuppen "fliegen". Obwohl der Turbo kurzzeitig aussetzte und der junge Bayer knapp 2:30 Minuten verlor, rangierte er zur Halbzeit der Rallye auf Platz zwei.

Nachdem dieses Problem im Service behoben wurde, stieg Gaßner wieder voll auf's Gaspedal. Doch die stark ausgefahrenen Strecken zollten ihren Tribut. Auf der zwölften Sonderprüfung fing der Mitsubishi Evo 9 durch einen Differentialschaden Feuer. Glücklicherweise bemerkte das Team rechtzeitig die Notlage und das Feuer konnte mit Hilfe zahlreicher Zuschauer gelöscht werden. Die Enttäuschung über den Ausfall war Hermann deutlich anzuhören: "Gerade lief es so gut. Ich war richtig in Fahrt. Die Prüfungen haben mir extrem gut gefallen und ich wollte nochmals angreifen. Ich bin wirklich sehr traurig."

Dennoch zieht der Surheimer ein positives Fazit: "Ich bin noch nie in solchen tiefen Spurrillen unterwegs gewesen und konnte mein Fahrkönnen dort entscheidend verbessern. Auch unser Training in Griechenland hat mir sehr geholfen. Unser Aufschrieb hat prima gepasst."

Besonders beeindruckt war Gaßner junior von der Begeisterung der zahlreichen Fans. Beim Zuschauerrundkurs am Donnerstag abend waren über 50.000 Zuseher. Bereits am kommenden Wochenende reist Gaßner junior zur nächsten Rallyeveranstaltung nach Slowenien. Bei der auf Asphalt ausgetragenen Maribor Rallye wird der junge Bayer versuchen, seine Führung im Mitropa Rallye Cup vor seinem Vater zu verteidigen.