Das Dakar-Abenteuer für den Franzosen David Casteu ist beendet. Auf der 5. Etappe am gestrigen Mittwoch stürzte der Sherco-Pilot nach 395 von 483 Kilometern Sonderwertungsprüfung und zog sich eine tiefe Schnittwunde im Oberschenkel zu. Glück hatte der Sieger der ersten Etappe 2010, dass er zum einen schnell Unterstützung seines Landsmannes David Fretigne, der sein Rennen kurzzeitig zur ersten Hilfe unterbrach, erhielt und zum Anderen, dass das medizinische Begleitpersonal nicht weit war. Aus eigener Kraft schaffte es Casteu nämlich nicht, den Notfall-Knopf an seinem Bike zu betätigten.

Vor seinem Unfall hatte Casteu auf dem vierten Tagesrang gelegen. "Ich hatte an einem Wegpunkt Zweifel und Lopez hat mich eingeholt", beschrieb er im Krankenhaus von Antofagasta seinen Etappen-Verlauf bis zum Sturz. "Wir fuhren die gesamte Strecke über sehr schnell, mit viel Wind und viel Staub. Daher konnte ich den Weg nicht so gut verfolgen. Als dann der Wind und Staub etwas aufhörte, habe ich einen Fels im Sand übersehen. Ich stieg mit dem Kopf zuerst über das Bike ab, klemmte mir den Fuß ein und der Oberschenkel wurde dabei aufgerissen. Ich setzte mich auf und wusste sofort, dass es ernst war. Ich hatte große Angst, dass die Hauptschlagader durchtrennt sein könnte. Aber so schlimm war es dann nicht. Nur der Oberschenkel ist offen." Allerdings sei dabei auch ein Muskel demoliert worden.

Die Dakar 2010 ist für Casteu damit frühzeitig beendet. Dabei hatte der Franzose sich in den letzten Monaten extrem hart darauf vorbereitet, hatte sein eigenes Team aufgebaut. "Ich bin natürlich traurig, dass ich die Dakar nicht zu Ende fahren kann, gerade für die Mannschaft. Aber ich bin wirklich zufrieden mit den Ergebnissen, die wir bisher hier holen konnten. Dies ist erst der Anfang unseres Abenteuers und in Gedanken bin ich schon bei der nächsten Rallye."