Für die Rallye Dakar 2010 wurden im Motorrad-Bereich einige Änderungen am technischen Reglement vorgenommen. Hintergrund des Ganzen ist, dass man den sportlichen Wert erhöhen und die Chancengleichheit anpassen möchte. Den Hauptaspekt der Renovierung bildet dabei die Hubraumreduktion auf maximal 450ccm. Momentan gibt es eine Übergangslösung, bei der die größeren Bikes, zum Beispiel von KTM, weiterhin zugelassen sind. Ab 2012 allerdings, werden die 450ccm die Obergrenze bilden.

Im Sinne der Chancengleichheit werden die 690er-Bikes allerdings Leistungsreduzierungs-Kits eingebaut haben müssen. Sie sollen am Prüfstand auf dieselben Werte wie die kleineren Motorräder kommen. Nicht alle sind mit dieser Regeländerung zufrieden, allen voran die KTM-Verfechter. "Ich denke, dass das eine übereilte Entscheidung war", kommentierte der Vorjahres-Sieger Marc Coma. "Zuerst wurden wir aus dem Rennen geworfen, da unsere Bikes über dem 450ccm-Limit lagen. Jetzt haben sie auf halber Strecke noch etwas Anderes entschieden und unser Bike limitiert. Das ist keine Lösung, aber es bedeutet, dass wir werden teilnehmen können und eine konkurrenzfähige Maschine haben werden."

Wie der Kampf 450cc vs. 690cc aussehen wird, ist dem amtierenden Dakar-Champion noch ein Rätsel. "Im Moment ist das komplett unbekannt, wenn man sich nur die blanken Unterschiede zwischen ihnen anschaut", fuhr Coma fort. "Zunächst waren wir ein wenig besorgt, denn die Änderungen haben nachteilige Auswirkungen auf die Leistung unseres Motorrades. Aber nach einiger harter Arbeit, haben wir wieder ein gutes Motorrad und daher können wir in dieser Hinsicht ein wenig ruhiger sein."

Und trotzdem wird die Dakar 2010 in vielerlei Hinsicht gerade bei den Motorrädern spannend. Mit den Marken Aprilia, Sherco, Honda, Yamaha, BMW, KTM, Husaberg, Super Rocket, Beta, Husqvarna, Jincheng und pkl ist für reichlich bunte Abwechslung gesorgt.