Der Spanier Marc Coma hat die erste Motorrad-Etappe der Rallye Dakar 2009 für sich entscheiden können. Der KTM-Pilot erwischte auf der ersten - insgesamt 773 Kilometer langen - Etappe von Buenos Aires nach Santa Rosaden besten Start. Auf den 371 Wertungskilometern fuhr der Sieger von 2006 völlig befreit auf und nahm der Konkurrenz über 22 Minuten ab.

Beim ersten Checkpoint nach einem Drittel der Route sah es noch lange nicht nach einem so deutlichen Erfolg für Coma aus. Zunächst wurde der Spanier von seinem langjährigen Gegner Ciryl Despres - ebenfalls auf KTM - verfolgt. Lange Zeit trennten die beiden Piloten auf der Uhr nur wenige Sekunden. Erst ein Defekt zwischen dem dritten Kontrollpunkt und dem Ziel entschied das Duell. Der Franzose Despres verlor nach einem Reifenschaden über 40 Minuten und muss damit eine herbe Niederlage einstecken. Seine Hoffnungen auf eine Titelverteidigung sind jedoch noch lange nicht geplatzt - schließlich dauert die Dakar noch zwei Wochen.

Despres platzte ein Reifen, Foto: Gauloises
Despres platzte ein Reifen, Foto: Gauloises

Über Defekte und Hilfbereitschaft

Wie schnell sich ein Defekt einschleichen kann, erfuhr beispielsweise der Niederländer Dirk van Dam, der wie die beiden Favoriten auf einer KTM unterwegs ist. Er musste nach 172 Kilometer mit einem technischen Defekt am Streckenrand halten und lange an seinem Motorrad arbeiten. Mehr Glück hatte David Casteu: nach einem Reifenschaden zu Beginn der zweiten Tageshälfte bekam der Franzose überraschende Hilfe von Emanuel Gyenes. Der rumänische KTM-Pilot überließ seinem Mitstreiter einen Ersatzreifen, so dass dieser die Fahrt fortsetzen konnte...

An der Spitze führt Coma nach seinem Etappenerfolg mit 22 Minuten vor dem Polen Jacek Czachor. Insgesamt war es ein guter Start für KTM, die sich die ersten fünf Plätze sichern konnten. Mit zwei Yamaha und einer Honda schafften es nur zwei andere Fabrikate unter die besten Zehn. Bester deutscher Pilot wurde Norman Kronseder auf dem 66. Platz.

Schon morgen geht es auf die zweite Etappe von Santa Rosa, immer in Richtung Süden, bis in die Hafenstadt Puerto Madryn. Dort haben die Fahrer die Chance, am Abend die Vorzüge der Stadt an der patagonischen Atlantik-Küste und den Ausblick vom 130 Meter hohen Berg Meseta zu genießen.