16 Tage unterwegs, Steine, Wüste und Hitze - eine Herausforderung für Mensch und Maschine. Damit für beide gesorgt werden kann, müssen mehrere Tonnen Ausrüstung und Ersatzteile zuerst durch Europa und später durch Afrika transportiert werden. Eine große Aufgabe für die Logistiker in den Teams.

Ohne die Trucks wäre diese Herausforderung nicht zu bewältigen. Sie fungieren als Werkstatt- und Ersatzteiltransport. Doch ihre Beladung in den Heimwerkstätten erfordert viel Erfahrung. Welche Ersatzteile und Werkzeuge müssen eingepackt werden? Wo werden welche Teile untergebracht? – Zeit und Lust zum Suchen hat in der Wüste keiner. "Das Reglement verbietet auch, Ersatzteile oder Personal während der Rallye nachzuliefern", erläutert Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. "Fast Elf Monate dauerten die Planungen für die Rallye Dakar 2007. Wir wollen auf alle Eventualitäten vorbereitet sein und trotzdem wird die Veranstaltung einige Überraschungen für uns bereithalten. Logistik und Organisation sind deshalb die größten Herausforderungen dieser Motorsport-Veranstaltung." Jedes Jahr entwickeln sich die Teams auf diesem Gebiert weiter, da jede Dakar neue Erkenntnisse liefert.

Damit neben den Rennfahrzeugen auch die ganze Serviceflotte rundum versorgt werden kann, müssen Tonnen von Ersatzteilen und Werkzeug durch Afrika gefahren werden. Teile und Werkzeuge, die das Team oft braucht, müssen so zugänglich wie möglich untergebracht werden. Das andere Material verschwindet weiter im Inneren des Trucks. Natürlich kann es auch passieren, dass man ein Teil, das als unwichtig deklariert wurde, gleich als erstes braucht. Dann dürfen die Mechaniker den halben Truck ausräumen. Um das zu erleichtern verpackt man seine Ausrüstung beispielsweise in durchnummerierten Kisten. So kann alles sofort gefunden und einfach und platzsparend in den Trucks verstaut werden. Da schön glatte Asphaltstraßen in Afrika eher Seltenheitscharakter besitzen, ist mit dieser Methode auch alles gut gesichert, um Verrutschen und Beschädigungen zu vermeiden.

Neben den Servicetrucks muss am Anfang auch geklärt werden, welche Ersatzteile in die Racetrucks verladen werden. Mit ihrer Hilfe sollen viele Probleme der Rennfahrzeuge schon auf der Strecke behoben werden. Da sie aber der Rennroute folgen, sind sie leichter als die Servicetrucks, die großteils auf Straßen unterwegs sind. Damit fällt ihnen auch mal gerne die Rolle des Gepäckträgers der Teammitglieder zu. Allerdings sind auch diese Rallyeteilnehmer nicht vor Ausfällen gefeit und sollten somit keine "lebenswichtigen" Ersatzteile beherbergen, die nur ein Mal vorhanden sind.

Doch nicht nur Ersatzteile müssen transportiert werden. Ein bis zwei Lkws pro Team gehen alleine für den Transport von Reifen drauf, um die sich die Teams selbst kümmern müssen. So bringt Mitsubishi 300 Reifen in die Wüste und Volkswagen Motorsport kommt sogar mit 400 vormontierten Rädern. Die Rennfahrzeuge haben je nach Etappe und Reifenschadenrisiko zwei bis vier Reifen im "Kofferraum" dabei.

Damit die Teammitglieder nicht unter dem freien Wüsten-Sternenhimmel schlafen müssen, wird jedem Teilnehmer ein Zelt und ein Schlafsack zur Verfügung gestellt. Und da auch keiner Hungern soll, nehmen die großen Teams etwas zu Essen mit. Frühstück und Abendessen wird zwar vom Veranstalter im Biwak gestellt. Trotzdem hat zum Beispiel Volkswagen Motorsport 2000 Fertigsuppen als Snacks dabei. Zudem sichert eine ganze Geländewagenflotte den Transport der Teammitglieder ins nächste Biwak ab.