"Ich glaube, zwei- dreimal war es sogar Angst", sagt Matthias Walkner im Interview auf der Homepage von Red Bull über seine Erlebnisse bei der diesjährigen Rallye Dakar. Mit seinen 28 Jahren scheint der Österreicher zwar nicht in die Kategorie Rookie zu passen, dennoch startete er bei der härtesten Rallye der Welt als Debütant.

In der Motorrad-Kategorie für KTM am Start überraschte Walkner alle, schnappte sich einen dritten Platz und sogar einen Etappensieg, lag bis zur sechsten Etappe auf Gesamtrang sieben mit nur wenig Rückstand auf die Spitze. Das weckte Hoffnungen in der österreichischen Heimat. " Das war ein einziges Glücksgefühl", erinnert sich der Salzburger. Dann die bittere Gewissheit: Walkner musste vor Start der zehnten Etappe wegen Gesundheitsproblemen aufgeben. Dennoch zieht er insgesamt ein positives Fazit.

Walkner kämpfte anfangs um die Spitze, Foto: Red Bull
Walkner kämpfte anfangs um die Spitze, Foto: Red Bull

Mit 39 Grad Fieber noch alles gegeben

"Vor dem Start hatte ich gehofft, einmal unter die Top 10 zu kommen und ganz insgeheim habe ich mir gewünscht - wenn alles ganz perfekt läuft - unter die besten 5 zu kommen. Dass ich schlussendlich eine Etappe gewinnen konnte und einmal auf Platz 3 gefahren bin, ist einfach unglaublich", jubelt Walkner bereits wieder. Dabei hat er sich nicht einmal vollständig erholt. "Das wird schon wieder", sagt Walker jedoch. "Ich hab wirklich alles probiert, um weiterfahren zu können - aber es hat keinen Sinn gemacht."

Sein Unfall habe dabei keine Rolle gespielt. "Mich hat es zwar brutal zerrissen, aber zum Glück habe ich mich dabei nur ein wenig an der Hand verletzt", sagt Walkner - und nennt einen anderen Schuldigen: "Ich vermute eher das Essen. Ich hatte 39 Grad Fieber, Schüttelfrost, einen Ruhepuls von 100 und mir war richtig schlecht", beschreibt er seine Symptome.

Der Staub nötigte Walkner Respekt ab, Foto: Red Bull
Der Staub nötigte Walkner Respekt ab, Foto: Red Bull

Angst und Schrecksekunden als Lehrmeister

Nicht nur die Krankheit und der Unfall bereiten dem Salzburger Probleme. Auch der Staub habe bei ihm regelmäßig für Unwohlsein gesorgt. "Wenn man mit 140 km/h im Blindflug unterwegs ist, da hat man dann schon einen gesunden Respekt vor Situationen, die man nicht beherrschen kann. Aber auch hier gilt: Mit jeder Schrecksekunde lernt man dazu", sagt Walkner.

Und was genau? Etwa wie man mit Defekten umgeht und dass man sein Motorrad sehr genau kennen sollte, berichtet Walkner. Dabei habe er sich bereits ein ganzes Jahr lang auf die Dakar vorbereitet. Deshalb habe er auch nie die Motivation verloren. Selbst, wenn es einmal nicht lief. "All die Strapazen dürfen ja nicht umsonst gewesen sein. Ich wollte einfach weiterlernen für das nächste Jahr", sagt Walkner. Ob er da am Start sein wird liegt jedoch in dem Händen von KTM. "Ich muss schauen, was mein Team davon hält, aber ich wäre motiviert", verspricht Walkner.