Die Fiambalawüste im Westen Argentiniens erwies sich auch in diesem Jahr als eine der ganz großen Hürden auf dem Weg zurück nach Buenos Aires. Mit 175 Kilometern ist dieSpeziale in den weißen Dünen zwar die kürzeste der gesamten Rallye, allerdings auch eine der schwierigsten auf der zweiwöchigen Reise durch Argentinien und Chile. Während an der Spitze der Automobilwertung die Vorentscheidung fiel, erwischte das HS RallyeTeam auf dem sandigen Terrain einen rabenschwarzen Tag.

Kahle/Schünemann mussten abgeschleppt werden, Foto: DPPI
Kahle/Schünemann mussten abgeschleppt werden, Foto: DPPI

Nach rund 15 Kilometern ging der rote SMG-Diesel-Buggy von Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann einfach aus. Die Deutschen versuchten mehrfach, den Turbomotor wieder zu starten, doch jedes Mal sprang nach wenigen Momenten eine Sicherung heraus und legte den Buggy wieder lahm. Das Elektronikproblem ließ sich an Ort und Stelle nicht lösen, daher musste der rote Wüstenfloh die restlichen 160 Kilometer bis ins Ziel der Etappe abgeschleppt werden. Im Biwak wird das Team versuchen, den Fehler zu beheben, um die Rallye fortsetzen zu können.

Wie im Vorjahr, als der Buggy durch einen Getriebeschaden gestrandet war und gezogen werden musste, zeigten Mathias Behringer, Hugo Kupper und Jochen Seiler im MANRacetruck des HS RallyeTeams eine wahre Glanzleistung. Auf einer Prüfung, wo sich viele Autos und Trucks festfuhren, zogen sie den SMG-Buggy sicher bis ins Etappenziel. Noch schlimmer als den Buggy erwischte es die Motorradfahrerin des HS RallyeTeams, Tina Meier. Aus gesundheitlichen Gründen musste die einzige deutsche Dame im Feld ihre Sherco 450 auf der Verbindungsetappe abstellen.

Diagnose: Harnleiterentzündung

"Nach der gestrigen, eigentlich schönen aber handgelenksunfreundlichen Etappe hat es mich heute nach 180 Kilometern erwischt, kurz vor der Passkontrolle nach Argentinien", berichtet Meier. "Ich konnte kaum noch auf dem Moped sitzen, jeder Hubbel war zu spüren. Ich bin erst mal zum Arzt: Diagnose Harnleiterentzündung." Vor ihrem Ausfall hatte "Dirtgirl" Tina auf Rang 77 der Motorradwertung gelegen und lag damit acht Plätze weiter vorne als bei ihrer Zielankunft im Januar 2010.

Nach dem schwierigen Tag in der Fiambalawüste steht die längste Wertungsprüfung der Rallye auf dem Programm. Auf dem Weg von Chilecito nach San Juan werden 622 Kilometer in Wertung absolviert mit einer neutralisierten Sektion von fast 100 Kilometern Länge in der Mitte. Der erst Teil führt durch Canyons wie im "Wilden Westen" und auf über 3.000 Höhenmeter, der zweite Abschnitt wird auf sandigerem Untergrund ausgetragen. Bei einer erfolgreichen Reparatur wird der SMG-Buggy von Kahle/Schünemann für die morgige Etappe reklassifiziert und startet von der 12. Position.