Gleich zu Beginn des Jahres gab es im Dakar-Fahrerlager eine ganz pikante Nachricht: Ausgerechnet Volkswagen-Motorsportchef Kris Nissen wurde sexuelle Nötigung vorgeworfen, auch ehemalige Angestellte wie Jutta Kleinschmidt oder Tina Thörner meldeten sich zu Wort. Nun weist Nissen die Vorwürfe von sich.

"Die Vorwürfe gegen mich wegen sexueller Belästigung sind komplett haltlos. Es gibt nicht im Entferntesten einen Sex-Skandal. Dafür gibt es mehrere Zeugen, die den ganzen Abend mit mir in der Bar verbracht haben und dies auch bestätigen", so der ehemalige DTM-Pilot gegenüber der Braunschweiger Zeitung über den besagten Abend in Argentinien.

Auch die Handgreiflichkeiten gegenüber einem Audi-Mitarbeiter stellte Nissen klar. Die besagte Person habe ihm ein Cocktail ins Bierglas geschüttet und sich daraufhin geweigert, ein neues Bier zu bezahlen. "Es kam zum Disput. Das bedaure ich."

Kleinschmidt und Thörner waren früher für VW unterwegs, Foto: X-Raid
Kleinschmidt und Thörner waren früher für VW unterwegs, Foto: X-Raid

Dass auch alte Geschichte, wie etwa die Vorwürfe von Kleinschmidt und Thörner, ausgerechnet jetzt ausgekramt werden, überrascht nicht nur Nissen - der gleichzeitig auch diese Vorwürfe abstreitet.

Der Volkswagen-Motorsportchef vermutet jedenfalls eine Inszenierung: "Das, was gegenwärtig über mich kolportiert wird, ist Rufmord. Da denkt man schnell an eine inszenierte Kampagne, insbesondere zu einer Zeit, in der wir mit Nachdruck unseren Job am anderen Ende der Welt machen und unsere Siegesserie fortsetzen wollen. Für mich ist spannend, wer hinter der Intrige steckt. Der Schaden für mich persönlich, aber auch für Volkswagen ist enorm."

Sportlich gesehen läuft es bei Volkswagen nach den ersten zwei Etappen rund, schließlich liegt Carlos Sainz nach zwei Tagesbestzeiten in Führung. "Unser mehr als 70-köpfiges Team, von den Mechanikern bis zu den Piloten, Unser mehr als 70-köpfiges Team, von den Mechanikern bis zu den Piloten, hat sich ein Jahr lang mit enormem Einsatz auf die Titelverteidigung bei der härtesten Rallye der Welt vorbereitet. Als Team liegt unsere volle Konzentration deshalb bis zur Zielankunft in Buenos Aires auf dem sportlichen Erfolg", so ein Volkswagen-Sprecher.