Sébastien Loeb ist am Nachmittag in Navarra erstmals der Sieg in einem Hauptrennen der FIA-GT-Serie geglückt. Er und Fahrerpartner Álvaro Parente konnten zwar bereits mehrere Qualifikationsläufe für sich entscheiden, doch zu einem Triumph in dem wichtigeren der beiden Läufe hatte es bis heute nicht gelangt. Andreas Zuber und Mike Parisy rundeten das tolle Resultat für den McLaren 12C GT3 und die Loeb-Mannschaft als Zweitplatzierte ab.

Der erste "echte" Erfolg für Loeb und Parente kam unter diesmal gänzlich trockenen und sogar sonnigen Bedingungen zustande. Das französisch-portugiesische Duo lieferte eine beeindruckende Vorstellung ab, immerhin verweilte man über die gesamte Distanz (60 Minuten) an der Front des Feldes. Loeb selbst sah sich jedoch zwischenzeitlich dem Druck seiner Stallkumpanen ausgesetzt. Schlussendlich blieb die Reihenfolge auf den ersten beiden Plätzen aber unverändert. Parente überquerte die Linie mit gut 21 Sekunden Vorsprung auf Parisy.

Die Defekthexe schlägt zu

Etwa acht weitere Sekunden dauerte es, ehe die WRT-Schützlinge Edward Sandström und Frank Stippler abgewinkt wurden. Mit dieser Platzierung haben sich die beiden gute Chancen verschafft, beim Saisonfinale in den Straßen Bakus doch noch den Fahrertitel zu holen. Die Tabellenführer Stéphane Ortelli und Laurens Vanthoor (auch WRT) wurden nämlich lediglich auf Rang 15 gewertet. Ein Flüssigkeitsleck im Bereich des Radhauses hinten links sorgte nicht nur für ein kleines Feuer, sondern primär für einen langwierigen Reparaturstopp.

Blech gab's indes einmal mehr für Vita4One. Wegen einer Beschädigung am Frontsplitter des BMW-Coupés ritt Ex-Formel-1-Pilot Karun Chandhok aus ins Kiesbett. Zwar ging es nach einer Reparatur für Kollege Yelmer Buurman noch einmal weiter, doch nach nur 19 Runden durften die Olper endgültig zusammenpacken. Der indische Z4 (unterstützt durch Vita4One) konnte nach dem Unfall am Morgen nicht an den Start gehen. Zu groß war der Schaden an dem Boliden mit der Nummer sechs.

Vor der letzten Runde des Jahres liegen an der Spitze der Gesamtwertung zwischen Ortelli/Vanthoor und Sandström/Stippler gerade einmal drei Punkte. Rechnerisch gesehen könnte auch Niki Mayr-Melnhof (ebenfalls WRT-Audi) den Titel noch holen; nüchtern ausgedrückt wäre ein entsprechendes Szenario aber nicht anderes als ein Wunder. Neuestes Datum für das große Finale in Aserbaidschan ist der 24. September.