Es ist einfach nur niederschmetternd wenn ein Team in der Box wartet und sein Motorrad nicht mehr über die Ziellinie kommen sieht – so geschehen 6000 km von Deutschland entfernt – Ort: Doha International Losail Circuit – Katar.

Das letzte Rennen zur Langstrecken Weltmeisterschaft der Motorräder sollte das arg vom Pech verfolgte Limburger Team RMT #21 Racing in der Gesamtwertung nach vorne katapultieren. Zu diesem 8 Stunden Rennen wurden alle Register gezogen um gut vorbereitet zu sein. Neu aufgebauter Motor, einige Modifikationen um bei nahe 40 Grad im Schatten ein Hitzeproblem zu vermeiden, neue Fahrwerksteile und mit Olivier Depoorter, Supersport WM Fahrer Arie Vos und Doppelweltmeister Warwick Nowland ein Top - Fahrertrio.

Nach einigen Setup-Problemen fanden das Trio zum 2. Qualifikationstraining ein gute Abstimmung der Honda CBR 1000 RR. Ohne Qualifikationsreifen sicherten sie sich locker als 7. bestes Team die Superpole, wo die besten 10 Teams mit einer einzigen Runde die Positionen der ersten 10 Startplätze ausfahren. Trotz zweier kleiner Fehler von Olivier Depoorter in dieser Runde, reichte es für den 5. Platz in der Startaufstellung. Die Pole sicherte sich der aktuelle Vizemeister der Britischen Superbike-Meisterschaft, James Ellison auf der Yamaha Phase One mit einer Zeit von 2.01,0 min.

Das österreichische YART-Team konnte den Sieg einfahren., Foto: Yamaha
Das österreichische YART-Team konnte den Sieg einfahren., Foto: Yamaha

Das Rennen am Samstag verlief für RMT Racing nach Plan. Olivier Depoorter als Startfahrer übergab nach 52 Minuten als 3. platzierter auf Arie Vos. Dieser lieferte sich mit dem Team Bolliger und dem Team 18 Sapeurs Pompiers einen Kampf um den Podiumsplatz. Als Warwick Nowland auf der RMT Honda CBR 1000 RR saß, jedoch der erste Rückschlag. Der Australier kam nach nur 6 Runden wieder in die Box zurück. Er klagte über ein stark vibrierendes Motorrad. Die Mechaniker wechselten Vorder- und Hinterrad und schickten ihn vollgetankt wieder auf die Strecke. Bei Prüfung fanden die Techniker ein fehlendes Gewicht am Hinterrad, welches die Unwucht verursachte. Da die Boxengasse sehr lang in Katar ist, verlor das einzige deutsche Team durch diesen zusätzlichen Stopp sehr viel Zeit und fand sich auf Platz 8 im Feld wieder. Die Fahrer versuchten alles, um den Rückstand zu verringern und Positionen wieder wett zu machen. Nach 7 ½ Stunden wechselte RMT das letzte Mal von Vos auf Depoorter. Platz 5 war sicher, nur noch die letzten 30 Minuten keinen Fehler machen. Dann das, was allen zu versteinerten Gesichtern trieb: Depoorter fehlte plötzlich und das Pace Car ging auf die Strecke. Gedanken an Albacete wurden wieder aufgerufen - dort war es die gleiche Situation – auch in den Top 5 liegend kurz vor Rennende. Die Befürchtung wurde war, wieder wurden RMT von einem Motorschaden gestoppt. Ein Loch im Motorgehäuse machte es uns unmöglich das Rennen weiter zu führen.

Die Leistungskurve von RMT #21 Racing stieg auch im Jahr 2009 weiter nach oben. Leider machte die Standfestigkeit eine bessere Platzierung im Endklassement zunichte. Das soll in den Wintermonaten Hauptthema sein um im Jahr 2010 wieder dort zu stehen wo das Team zurecht hingehört, nämlich unter den Topteams der Langstrecken Weltmeisterschaft.