Triumph-Pilot Arne Tode sicherte sich mit einem Sieg am Samstag und einem dritten Platz am Sonntag vorzeitig den Titel der Klasse IDM Supersport in Oschersleben. Der Sieg im Sonntagsrennen ging an Herbert Kaufmann (Suzuki).
Im Training war Arne Tode (G-LAB Racing-Sport-Evolution) souverän die schnellste Zeit gefahren. Schon im Mai, als die IDM Supersport das erste Mal in diesem Jahr in der Motorsport Arena Oschersleben gastierte, hatte sich der Glauchauer vorgenommen die 1:30er-Marke zu durchbrechen. Im ersten Zeittraining am Donnerstag (8. August) blieb die Uhr für Tode bei 1:29,549 stehen. Damit sicherte sich der Glauchauer die Pole-Position.
Die Startplätze zwei und drei gingen an die Teamkollegen vom SKM-Bike Promotion Team, Damian Cudlin und Pascal Eckhardt. Der dritte Mann aus dieser Mannschaft, Rico Penzkofer (alle Yamaha), ging als Fünfter ins Rennen - hinter "Noch-Meister" Sebastien Diss (FRA). Penzkofer und Cudlin verband am Wochenende aber nicht nur das Team. Beide setzten sich der Doppelbelastung aus komplettem IDM Supersport-Programm und dem Start bei der Endurance WM zum 8-Stunden-Rennen aus.
Rennen 1
Sebastien Diss (Kawasaki) kam beim Samstagsrennen am Besten weg und konnte zwei Runden lang seine Führung behaupten. Dann schlug die Stunde von Arne Tode. Der Triumph-Pilot schnappte sich den Franzosen und fuhr einen ungefährdeten Sieg ein.
Dahinter musste sich Diss erst Damian Cudlin und schließlich auch noch Rico Penzkofer geschlagen geben. "Was soll ich zum Rennen sagen", stellte Diss die Gegenfrage. "Wieder nur Vierter", kam es enttäuscht über seine Lippen.
Dabei hatte es der Franzose weder Penzkofer noch Cudlin einfach gemacht. Bis in die 14. von 16 Runden kamen diese drei Piloten zu dritt nebeneinander über den Zielstrich. Geschenkt wurde hier keinem etwas. "Arne war einfach unglaublich schnell", musste Cudlin eingestehen. "Wir müssen noch etwas am Motorrad arbeiten, um ihn vielleicht morgen schlagen zu können. Heute hat mein Bike aber tadellos funktioniert."
Tode zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden. "Das Rennen war eigentlich ganz relaxed", musste der Glauchauer zugeben. "Wir haben dieses Jahr sehr viel gelernt und große Fortschritte gemacht. Ich hatte heute einen etwas schlechten Start erwischt und musste mich nach vorn kämpfen. Aber wir sind einige 29er-Rundenzeiten gefahren. Das ist für die 600er schon sehr schnell."
Der bis vor dem Rennen auf Platz zwei der Meisterschaft liegende Russe Vladimir Ivanov (Vector-Racing-Team) patzte im Training und Rennen. "Irgendwas ist mit dem Motorrad", ärgerte sich der Yamaha-Pilot nachdem er am Samstagvormittag von Platz 19 in der ersten Runde auf den neunten Rang nach vorne gefahren war. "Aber wir können die Sch... nicht finden."
Rennen 2
Das Rennen am Sonntag fand auf nasser Piste und bei permanentem Regen statt. Dabei ging es für die Piloten vor allem darum, sich an die rutschigen Verhältnisse anzupassen. Natürlich wurde im Vorfeld sehr viel gerechnet. Arne Tode wusste, dass er mit einem Sieg den Meistertitel definitiv perfekt machen konnte - wenn die anderen Fahrer nicht patzen. Es lief aber alles für den Triumph-Piloten.
Den besten Start erwischte erneut Altmeister Diss. Aber seine Führung wehrte nur bis zur Zielkurve. Bei der ersten Überfahrt der Ziellinie war schon Rico Penzkofer in Front. Kawasaki-Pilot Diss wurde durchgereicht. Herbert Kaufmann, Arne Tode und Sascha Hommel gingen an ihm vorbei.
Aber im Regen herrschen andere Gesetze. Und so schlug die Stunde für den wohl erfahrensten Piloten im Feld - Herbert Kaufmann (Suzuki). Der Mann vom Yoshimura Van Zon Schäfer Motorsport-Team bestritt bereits 1990 sein erstes Rennen. In Oschersleben konnte er seinen ersten Saisonsieg verbuchen. "Rico Penzkofer war vor mir", erläuterte Kaufmann die Situation. "Als wir auf einen zu Überrundenden aufliefen, hatte Rico etwas Probleme. Da wusste ich: Jetzt oder nie. Danach hat es mich fast vom Motorrad gehauen. Da hatte ich einen Highsider und echt Glück, dass ich nicht runter gefallen bin."
Kaufmann gewann vor Penzkofer und Tode. Bei letzterem war die Freude natürlich riesengroß. "Ich bin sprachlos", gestand Arne gleich nachdem er den Helm abgenommen hatte. Denn seine Konkurrenten hatten wieder "gepatzt". Damian Cudlin allerdings unfreiwillig. Der Australier musste drei Runden vor Schluss seine Yamaha mit Motorschaden abstellen. Der Russe Ivanov wurde im Regen "nur" Fünfter. Damit gehörte der Titel "Internationaler Deutscher Motorradmeister" dem Triumph-Piloten Arne Tode.
"Es ist wirklich ein schönes Gefühl", resümierte er nachdem sich die erste Freude etwas gesetzt hatte. "Ich bin in meinem Leben noch nie in so einem professionellen Team gefahren wie der G-LAB-Truppe. Die arbeiten wirklich sehr zielstrebig. Ich bin einfach glücklich."
Tode liegt uneinholbar an der Spitze. Mit 231 Punkten kann nichts mehr anbrennen. Allerdings wird der Kampf um den Vize-Titel in Hockenheim umso spannender. Noch fünf Piloten haben theoretische Chancen auf Gesamtrang zwei. Vladimir Ivanov hat derzeit die beste Ausgangsposition. Er hat 169 Zähler auf seinem Konto. Dann folgen Cudlin (166), Kaufmann und Diss (je 148) sowie Penzkofer (142). Bei noch 50 zu vergebenden Punkten werden die Piloten alles daran setzen, Vladimir Ivanov von seinem zweiten Platz zu verdrängen.
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