Der Weg in die sechste Runde zur SUPERBIKE*IDM 2014 führt am kommenden Wochenende ins niederländische Assen. Hier, wo MotoGP-Star Valentino Rossi den 100. Grand-Prix-Sieg seiner Karriere feierte, biegen vom 08.-10. August nun die Klassen Superbike, Superstock, Supersport 600 und Sidecar um die Ecken.

Mit dem Circuit van Drenthe in Assen hat die SUPERBIKE*IDM einen permanenten Grand-Prix-Kurs im Terminkalender. Es ist neben der Rennstrecke in Zolder/Belgien der zweite Auslandstermin für den Auftritt von Deutschlands höchster Straßenrennsportserie. In der Top-Klasse, den Superbikes, spitzte sich zuletzt das Duell zwischen den Titelfavoriten Xavi Forés und Max Neukirchner zu. Nach dem Doppelsieg des Deutschen auf dem Schleizer Dreieck trennen die Ducati-Teamkollegen von 3C-Racing nur noch 21 Meisterschaftspunkte voneinander. Titelverteidiger Markus Reiterberger hat auf dem dritten Gesamtrang einen festen Stand.

Lokalmatador danny de Boeur will in Assen bei der Vergabe der vorderen Plätze mitreden, Foto: SUPERBIKE*IDM
Lokalmatador danny de Boeur will in Assen bei der Vergabe der vorderen Plätze mitreden, Foto: SUPERBIKE*IDM

Sechs Marken sind bei den Superbikes vertreten: BMW, Ducati, Honda, Kawasaki, Suzuki, Yamaha. Im Windschatten der Top Drei in der Gesamtwertung geht ebenfalls die Post ab. Stefan Nebel, Bastien Mackels und Damian Cudlin liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. In Assen liegt das Augenmerk aber auch auf Danny de Boer und seiner Fireblade-Honda. Auf seiner Heimstrecke will der Gesamt-Siebte in der Tabelle aufholen. Die Chancen stehen gut. Er ist gut vorbereitet. Am vergangenen Wochenende nahm er mit seinem österreichischen Teamkollegen Michael Ranseder bereits am holländischen Meisterschaftslauf auf dem Circuit van Drenthe teil. Ergebnis: De Boer unterlag seinem Teamkollegen in der letzten Runde. Die Beiden kamen auf den Positionen eins und zwei ins Ziel.

Vincent Philippe gibt lange ersehntes Saisondebut

Mit Spannung erwartet wird ebenso der erste Auftritt des Franzosen Vincent Philippe in der SUPERBIKE*IDM. Der Stammfahrer des HPC-Power Suzuki Racing Teams fehlte bisher verletzungsbedingt. Er geht mit viel Vorschusslorbeeren an den Start, auch wenn Teamchef Denis Hertrampf bremst: "Er muss sich erst mit dem Motorrad anfreunden." Seinen bisherigen Ersatzfahrer Erwon Nigon schickt Hertrampf ebenfalls an den Start. Auf den Franzosen will der Motorradhändler aus Nordhorn nicht mehr verzichten, holte er doch auf dem Nürburgring einen dritten Platz auf der GSX-R 1000 und hielt sie auch sonst stetig in den Top Ten.

In die Rennen der Top-Klasse sind die Teilnehmer der Kategorie Superstock 1000 integriert. Ihre Motorräder sind näher an die käuflichen Serienmodelle angelehnt. Deshalb erfolgt die Wertung auch separat. Der Österreicher Marco Nekvasil hat sich bereits von den Verfolgern abgesetzt. Nur Lucy Glöckner konnte ihm bisher dauerhaft die Stirn bieten, doch die 23-jährige Sächsin verlor in Schleiz wegen eines Sturzes den unmittelbaren Anschluss in der Gesamtwertung. In Assen versucht die junge Dame, die als erste Frau zwei IDM-Rennen gewann, den Spieß freilich wieder umzudrehen.

IDM-Comeback von Florian Alt

In der Klasse Supersport 600 hat das zuletzt Roman Stamm. Der Schweizer entriss dem Gundelsheimer Marvin Fritz die Tabellenführung. Die beiden Herren machen den Titelkampf scheinbar unter sich aus. Der Dritte Stefan Kerschbaumer versucht dennoch, den Abstand schrumpfen zu lassen, obwohl Assen auch das Pflaster seines einheimischen Teamkollegen Pepijn Bijsterbosch sein dürfte. Von beiden Jungs erwartet der Teamchef Podestplätze. Im Vorfeld auf der Strecke getestet hat aber auch Vittorio Iannuzzo.

Florian Alt gibt in der hartumkämpften Klasse Supersport 600 ein Gastspiel, Foto: SUPERBIKE*IDM
Florian Alt gibt in der hartumkämpften Klasse Supersport 600 ein Gastspiel, Foto: SUPERBIKE*IDM

Ein IDM-Comeback gibt Florian Alt. Der 125 ccm-Meister von 2012 fährt inzwischen in der Spanischen Meisterschaft auf einer Moto2. Weil dort aber noch die Sommerpause andauert, nimmt er die Gelegenheit wahr und springt auf eine 600er-Yamaha des sächsischen Freudenberg-Teams, in dem Alt 2012 auch seinen Meistertitel holte. Alt schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe: Einerseits fährt er Motorrad, andererseits trifft er seine alten Kumpels wieder und kann bei der Arbeit endlich wieder einmal Deutsch sprechen.

Assen bietet auch der Klasse Sidecar ein schnelles Pflaster, genauso wie den Nachwuchsrennfahrern im ADAC Junior Cup powered by KTM und dem Yamaha R6-Dunlop-Cup. Als Gastklassen haben die MotoE und der SUZUKI GSX-R750 Cup einen Auftritt.