Obwohl das Autodromo Enzo e Dino Ferrari in den letzten zwei Jahren kein Teil des Rennkalenders war, betreten BMW, Chevrolet und Seat am kommenden Wochenende kein Neuland. Auf der leicht modifizierten Strecke von Imola stehen die Läufe 17 und 18 der WTCC an - eigentlich wollte man in Anderstorp fahren, doch die skandinavische Strecke verlor noch vor Saisonbeginn den Zuschlag. Den Ausschlag pro Imola gaben nicht zuletzt die Neuerungen der italienischen Rennstrecke: Die ehemals letzte Schikane - die "Variante Bassa" - wurde komplett überarbeitet. Zwischen "Rivazza" und der "Tamburello"-Kurve verläuft nun eine lange Gerade, die einen leichten Rechtsknick macht. Insgesamt wurden 600 Meter des heute 4,909 Kilometer langen Kurses erneuert.

Trotz der leichten Änderungen, "habe mich gefreut, als ich von unserer Rückkehr nach Imola erfahren habe", so Andy Priaulx vor dem Wochenende. "2005 habe ich in zwei engen Rennen zwei Podestplätze errungen. Die Strecke ist interessant, und man muss mit den hohen Randsteinen zurechtkommen. Ich mag Italien, denn die Fans sind enthusiastisch und das Essen ist klasse." Bei der Rückkehr nach Imola würde Priaulx weitere gute Resultate gut tun. Der Brite liegt acht Rennen vor dem Saisonende 13 Zähler hinter Yvan Muller und elf Punkte hinter Gabriele Tarquini.

Lange Start/Ziel-Gerade

In Imola wurde gebaut..., Foto: Sutton
In Imola wurde gebaut..., Foto: Sutton

Auch bei Seat hat man sich die neue Strecke ganz genau angeschaut, schließlich will man seinen Vorsprung verteidigen und hat in den Autos der beiden Titelkandidaten fast das maximale Zusatzgewicht geladen. "Die Strecke ist schneller geworden, die Gerade ist beinahe einen Kilometer lang", sagt Tarquini, der in Imola 64 Kilogramm mit sich schleppen muss. "Nach den Boxen müssen wir richtig hart bremsen. Aber für uns ist es auch ein Vorteil, dass es die letzte Schikane nicht mehr gibt. So müssen wir einmal weniger die Richtung wechseln, was mit unserem Gewicht immer ein Nachteil ist."

Mit 70 Kilogramm nimmt Rob Huff zusammen mit Felix Porteiro den unliebsamen Spitzenplatz im Gewichts-Klassement ein. Beide kommen in der Gesamtwertung auf 50 Punkte und liegen damit auf den Rängen fünf und sechs. "Imola wird eine Herausforderung", meint der Chevrolet-Mann Huff. "Noch nie bin ich mit so viel Gewicht gefahren, zudem muss ich mich erst wieder an die Strecke gewöhnen." Im Gegensatz zu den Seat-Fahrer beginnt man nun auch im Chevy-Lager, vor den Rennen tiefzustapeln: "Ich wäre froh, wenn ich mit vier oder fünf Punkten wegkäme" - immer wenn Huff Punkte holte, waren es am gesamten Wochenende mindestens deren neun...