Schon beim letzten Rennen in Brands Hatch nahm Andy Priaulx eine ganz besondere Rolle ein. Der Brite kam als Tabellenführer zu seinem Heimspiel und konnte auf der Strecke unweit von London zum ersten Mal vor heimischen Publikum siegen. Auch die vorletzte Veranstaltung der WTCC wird für den BMW-Piloten ein ganz besonderes Wochenende. Auf dem Weg zu seinem dritten Weltmeistertitel in Folge bestreitet Priaulx sein 100. Rennen für das bayrische Unternehmen.

"Es war immer mein Ziel, mit einem großen Automobilhersteller zusammenzuarbeiten. Dass die Kooperation mit BMW, einem der besten Unternehmen überhaupt, nun schon so lange besteht und wir gemeinsam so viele Triumphe feiern konnten, macht mich stolz. Ich hoffe, dass noch mindestens weitere 100 Rennen und immer neue Erfolge vor uns liegen", so Priaulx, für den es nun zunächst gilt, sich auf die verbleibenden vier Rennen der Saison 2007 zu konzentrieren. Am kommenden Wochenende finden zwei Läufe auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke von Monza statt.

Bevor es zum Saisonfinale nach Macau geht, fährt man zum letzten Mal auf europäischem Boden. In der Gesamtwertung liegt Priaulx über zehn Punkte vor Augusto Farfus, Yvan Muller und Jörg Müller. Diese drei Piloten sind wiederum nur durch drei Zähler getrennt. Ein Blick in die Statistik zeigt: Eigentlich sollte Seat-Fahrer Muller die geringsten Chancen auf einen Erfolg haben. Seit 2003 siegten nur Alfa oder BMW. Doch in diesem Jahr kommt der Franzose mit seinem drehmomentstarken Diesel-Leon nach Monza. Damit kann er die BMW-Flotte herausfordern. Dort hat man gute Erinnerungen an die italienische Strecke. Sowohl Priaulx, als auch Müller und Farfus konnten in den letzten zwei Jahren einen Sieg auf dem Traditionskurs erringen.

James Thompson ist zuversichtlich, Foto: Sutton
James Thompson ist zuversichtlich, Foto: Sutton

Besonders motiviert geht Alessandro Zanardi in sein Heimwochenende, auch wenn er weiterhin zehn Plätze weiter hinten starten muss. "Vor meinen italienischen Fans anzutreten, wird natürlich auch in diesem Jahr etwas Spezielles für mich sein. Allerdings freue mich auch unabhängig davon auf die Strecke in Monza", berichtet der Italiener. "Im vergangenen Jahr hatte ich die Gelegenheit, um den Sieg mitzufahren. Ich hoffe, dass dies auch 2007 so ist. Das Jahr ist für mich bislang nicht nach Wunsch verlaufen. Umso wichtiger sind meine Heimrennen für mich: Mit einem guten Ergebnis könnten wir die Saison doch noch zu einem versöhnlichen Abschluss bringen."

Als Geheimtipp gilt James Thompson, der die Konkurrenz mit seinem auf den Geraden schnellen Alfa schon oft kalt aussehen ließ. "Wenn man sich die Statistiken anschaut, sollte ich gute Chancen haben", meint der Brite, der in Monza bereits zwei Mal gewinnen konnte. "Letztes Jahr hat Augusto Farfus mit dem Alfa gewonnen, im Jahr davor stand ich bereits ganz oben auf dem Treppchen." In der Meisterschaft liegt Thompson derzeit auf dem fünften Platz und hat durchaus noch Chancen auf den Titel des Vizemeisters.