Am kommenden Wochenende startet die Tourenwagen-Weltmeisterschaft nicht nur in die neue Saison, sondern zugleich in eine neue Ära. Neue Autos, neue Fahrer und neue Strecken - die WTCC bringt in diesem Jahr zahlreiche Neuerungen mit sich. Motorsport-Magazin.com fasst zusammen, was ihr vor dem Saisonstart in Marokko wissen solltet.

Die Fahrzeuge

Wie die FIA bekanntgegeben hat, wurden für die diesjährige Tourenwagenweltmeisterschaft 22 Autos genannt. 16 der Boliden starten unter dem neuen TC1-Reglement, während sechs ältere Autos in der TC2-Klasse gemeldet wurden. Neben den bekannten Chevrolet Cruze, Honda Civic und Lada Granta, die sich für die kommende Saison einem kleinen Facelift unterziehen mussten, wird auch Citroen in der WTCC an den Start gehen.

Mit dem C-Elysée möchte der französische Hersteller um Siege kämpfen und am Ende womöglich den WM-Titel feiern. Seat Leon und BMW 320 TC werden hingegen nur noch in der TC2-Klasse und damit ohne jegliche Titelchancen unterwegs sein. Beide Hersteller haben kein Fahrzeug für das neue Reglement entwickelt.

Münnich Motorsport bleibt der WTCC treu - allerdings mit Chevrolet, Foto: WTCC
Münnich Motorsport bleibt der WTCC treu - allerdings mit Chevrolet, Foto: WTCC

Die Teams

Mit Citroen, Lada und Honda nehmen 2014 gleich drei Werksteams an der Tourenwagen-Weltmeisterschaft teil. Campos Racing, Zengö Motorsport, Proteam Racing und ROAL Motorsport werden auch weiterhin an den Start rollen. In der TC2-Klasse wird zudem Nika Racing starten. Das ehemalige Formel-1-Team Onyx Racing musste die Pläne für eine Teilnahme an der WTCC hingegen verwerfen.

Der deutsche Rennstall von Franz Engstler bleibt der WTCC weiterhin treu und schickt zwei BMW 320 TC in die Weltmeisterschaft. Neben Teamchef Engstler wird der Italiener Pasquale Di Sabatino, der bereits 2012 einige Rennen für Bamboo Engineering bestritt, Platz nehmen. Zur Freude aller deutschen WTCC-Fans wird auch Münnich Motorsport zurückkehren. Zunächst kündigte das Team an, 2014 nur sporadisch an der Weltmeisterschaft teilzunehmen. Dann kam jedoch ein Angebot für zwei Chevrolet. "Dieses Angebot konnte ich nicht ausschlagen", sagte Rene Münnich, der einen der beiden Boliden selber steuern wird. Im zweiten Cockpit nimmt der ehemalige Formel-1-Pilot Gianni Morbidelli Platz.

Auf Wiechers Sport müssen die Fans in diesem Jahr allerdings verzichten. "Bis zum Nennungsschluss für die Saison 2014 haben wir alle Möglichkeiten durchleuchtet um einen Start in dieser Saison zu ermöglichen", erklärte Wiechers-Teammanager Dominik Greiner. "Leider ist die Nachfrage für ein TC2 Fahrzeug in dieser Saison kaum vorhanden, so dass wir keine sportliche und wirtschaftliche Basis für dieses Jahr erreichen konnten." Nach neun Jahren wird Wiechers Sports somit erstmals nicht in der Starterliste der Tourenwagen-Weltmeisterschaft auftauchen. Bamboo Engineering lässt die Saison 2014 aus finanziellen Gründen ebenfalls aus.

Neuzugang in der WTCC: Sebastien Loeb im Citroen, Foto: Citroen
Neuzugang in der WTCC: Sebastien Loeb im Citroen, Foto: Citroen

Die Fahrer

Aus deutschsprachiger Sicht müssen die Fans in diesem Jahr auf einige Piloten verzichten. Neben Marc Basseng wird auch der Schweizer Fredy Barth nicht mehr an den Start gehen. Auch Tom Boardman, Stefano D'Aste, Alex MacDowall, James Nash oder Darryl O'Young werden 2014 fehlen. Doch es gibt bekannte Neuzugänge, allen voran Sebastien Loeb. Der mehrfache Rallye-Weltmeister wird einen der Citroen C-Elysée pilotieren. Bereits im Vorjahr ging der Franzose in der FIA GT Serie und bei ausgewählten Rennen des Porsche Supercups an den Starts. Nicht nur auf Schotter, Eis oder Schlamm fühlt sich Loeb also wohl.

Teamkollege des Franzosen sind der WTCC-Rekordchampion Yvan Muller sowie Jose-Maria Lopez. Der Argentinier machte schon 2013 auf sich aufmerksam, als er bei seinem Gaststart in Sonoma auf Anhieb einen Sieg einfahren konnte. Für Lada werden Rob Huff, James Thompson und Mikhail Kozlovski ins Lenkrad greifen. Auch Tom Coronel bleibt der Tourenwagen-Weltmeisterschaft treu. Der Niederländer wechselt allerdings seinen Boliden. Statt eines BMWs wird Coronel in diesem Jahr einen Chevrolet Cruze pilotieren.

Das Finale findet traditionell in Macau statt, Foto: WTCC
Das Finale findet traditionell in Macau statt, Foto: WTCC

Die Strecken

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich am Kalender nur wenig geändert. Der Auftakt findet in Marrakech statt, das Finale traditionell in den Straßenschluchten von Macau. Ein Deutschlandrennen suchen die Fans vergeblich. Dennoch gibt es Grund zur Freude: die Ardennen-Achterbahn von Spa-Francorchamps hat ihren Weg in den WTCC-Kalender gefunden. Im Gegenzug dafür ist der Highspeed-Kurs in Monza gestrichen worden.

Rennkalender in der Übersicht:

13.04. Marrakech, Marokko
20.04. Le Castellet, Frankreich
04.05. Hungaroring, Ungarn
11.05. Slovakiaring, Slowakei
25.05. Salzburgring, Österreich
08.06. Autodrome Moscow, Russland
22.06. Spa-Francorchamps, Belgien
03.08. Termas de Río Hondo, Argentinien
14.09. Sonoma, USA
12.10. Shanghai, China
26.10. Suzuka, Japan
16.11. Macau, Macau